Woher kommt das Sprichwort? Teil 1

Wusstest du, dass wir die Bibel oft unbewusst zitieren. Sie ist die Quelle vieler deutscher Redewendungen. Hier erfährst du, welche Sprichwörter aus der Bibel stammen und was du auch heute noch von ihnen lernen kannst.
Stapel mit Holzbuchstaben Blogbild zum Thema: Woher kommt das Sprichwort?

Das A und O

Bedeutung

„Eine gute Vorbereitung ist das A und O“, so oder so ähnlich wird diese Redewendung üblicherweise verwendet. Gemeint ist, dass eine Sache besonders wichtig und unverzichtbar ist. Sie ist essenziel. Auf sie kommt es an. Ohne sie ist jedes Vorhaben zum Scheitern verurteilt.

Spricht man von Personen, wäre es anmaßend und eingebildet, wenn ein Mensch sich selbst als das A und O bezeichnen würde. Bei Gott ist es anders.

Woher kommt das Sprichwort?

Die Bezeichnung „A und O“ kommt von dem ersten und letzten Buchstaben des griechischen Alphabets: „Alpha“ und „Omega“. Gott stellt sich im letzten Buch der Bibel mit diesen Worten vor:

„Ich bin das A und das O, der Ursprung und das Ziel aller Dinge,…“
(Die Bibel: Offenbarung 1,8)

Gott ist der Größte, der Ursprung und das Ziel aller Dinge. Er ist das A und O. Nichts passiert, ohne dass er Kenntnis davon hat; nichts passiert gegen seinen Willen. So jemanden hat man viel lieber zum Freund als zum Feind. Wer ist Gott für dich?

 

Wer anderen eine Grube gräbt

Bedeutung

Man muss kein Bauarbeiter sein, um dieses Sprichwort zu verwenden. Diese Redewendung warnt davor, andere bewusst reinzulegen oder eine Falle zu stellen. Es könnte dazu führen, selbst rein zu fallen. Zum Beispiel kann es gefährlich werden, im Beisein des Chefs andere Kollegen schlecht zu reden, um sich für eine Beförderung in Stellung zu bringen. In Punkto Beliebtheit unter den Kollegen wird es zumindest wenig förderlich sein.

Woher kommt das Sprichwort?

Es handelt sich um ein Zitat aus dem biblischen Buch der Sprüche:

„Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein,
und wenn jemand einen Stein auf andere wälzt, dann rollt der auf ihn selbst zurück.“
(Die Bibel: Sprüche 26,27)

Salomo, der Verfasser der Sprüche, warnt mit diesem Satz davor, einem verhassten Menschen mutwillig Schaden zuzufügen oder endlich eins auszuwischen. Vorsicht: Anderen eine Falle zu stellen, ist nicht nur hinterhältig und gemein. Oft genug wird man von seinem eigenen listigen Vorhaben eingeholt und fällt in die Grube, die man selbst gegraben hat.

 

Mir stehen die Haare zu Berge

Bedeutung

Diese Redewendung hat nichts mit schlechtem Styling zu tun. Sie besagt, dass man etwas grauenhaft und schrecklich findet.

Woher kommt das Sprichwort?

Es stammt aus dem biblischen Buch Hiob. Hiob war reich, glücklich und vertraute Gott. Doch dann verliert er plötzlich alles und fragt nach dem „Warum“. Sein Freund Eliphas vermutet die Ursache in der Schuld Hiobs und erzählt ihm von seinem Albtraum:

„Es geschah in jener Zeit der Nacht, wenn man sich unruhig im Traum hin- und herwälzt, wenn tiefer Schlaf die Menschen überfällt: Da packten mich Grauen und Entsetzen; ich zitterte am ganzen Leib. Ein Windhauch wehte dicht an mir vorüber – die Haare standen mir zu Berge! […] und ich höre eine Stimme: Wie kann ein Mensch gerecht sein vor Gott oder ein Mann rein sein vor dem, der ihn gemacht hat?“
(Die Bibel: Hiob 4,13 –15)

Der Gedanke, dass der allwissende Gott uns zur Rechenschaft ziehen wird, schockt zu Recht. Kein Mensch kann ihm vor Augen treten, es sei denn, seine Schuld ist bezahlt.

Wer´s glaubt wird selig

Bedeutung

Diese Redewendung ist üblicherweise ironisch zu verstehen. Mit ihr stellt man klar: Das glaube ich nicht!

Woher kommt das Sprichwort?

Nachdem Jesus von den Toten auferstanden ist, hat er seinen Freunden einen Auftrag gegeben. Dieser enthält das besagte Sprichwort. Jedoch ist es hier absolut nicht ironisch gemeint:

„Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur.
Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden;
wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.“
(Die Bibel: Markus 16,15-16)

Das Wort „selig“ bedeutet hier „gerettet“. Doch wovor wird man gerettet? Was ist das „Evangelium“, an das man glauben soll?

Evangelium bedeutet „gute Nachricht“. Und das ist noch untertrieben, denn im Grunde ist das die beste Nachricht der Welt! Zumindest für die, die daran glauben. Diese Nachricht möchte dich vor dem Zorn Gottes bewahren. Gott fordert dich auf, dein Leben zu ändern. Er fordert dich auf, deine schlechten Gewohnheiten, deine eigensinnigen Motive und generell alle Handlungen, die gegen Gottes Gebot verstoßen, aufzugeben. Doch aus eigener Kraft ist das unmöglich. Deswegen handelt Gott – und das ist die gute Nachricht: Aus Liebe zu dir schickt er seinen Sohn Jesus Christus auf die Erde. Dieser stirbt am Kreuz und nimmt damit stellvertretend die Strafe auf sich, die du für deine Vergehen verdient hast. Und noch mehr: Er macht einen echten Neuanfang für dich möglich.

Glauben bedeutet, diese Bezahlung deiner Schuld durch Jesus Christus anzunehmen. Drücke das in einem Gebet zu Gott aus. Bitte ihn um Vergebung für deine Sünden und sag ihm, dass du ab jetzt auf ihn vertraust. Durch den Glauben an Jesus Christus hast du freien Zutritt in den Himmel. Du wirst gerettet vor der Hölle. Gott gibt dir ein neues Leben, welches ab sofort beginnt.

Hochmut kommt vor dem Fall

Bedeutung

Diese Redewendung wird in der Regel verwendet, wenn jemand überheblich und arrogant auftritt. Sie warnt vor Selbstüberschätzung.

Woher kommt das Sprichwort?

Wieder handelt es sich um ein Zitat aus dem biblischen Buch Sprüche:

„Stolz kommt vor dem Zusammenbruch, und Hochmut kommt vor dem Fall.“
(Die Bibel: Sprüche 16,18)

Der Mensch macht sich seine Pläne, aber über allem steht Gott. Viele Menschen sind stolz auf das, was sie erreicht haben. Sie schreiben sich diesen Erfolg selbst zu. Dadurch werden andere in ihren Augen klein und unbedeutend, während sie sich selbst maßlos überschätzen. Das geht soweit, dass sie für sich selbst gar keine Grenzen mehr sehen. „Ich schaffe alles“, denken sie. Doch mit solchen Gedanken treffen sie auf einen unbesiegbaren Widerstand:

Den Hochmütigen stellt sich Gott entgegen, aber wer gering von sich denkt, den lässt er seine Gnade erfahren.
Beugt euch also unter die starke Hand Gottes; dann wird er euch erhöhen, wenn die Zeit dafür gekommen ist.“
(Die Bibel: 1. Petrus 5,5b–6)

Wie du mir, so ich dir

Bedeutung

Diese Redewendung wird verwendet, wenn wir uns von einer anderen Person ungerecht behandelt fühlen! Die Vorstellung, es der Person in gleicher Weise heimzuzahlen, erscheint verlockend.

Woher kommt das Sprichwort?

Schon wieder ein Zitat aus dem biblischen Buch Sprüche:

„Wie du mir, so ich dir! Ich zahle jedem heim, was er mir angetan hat!“
(Die Bibel: Sprüche 24,29)

Der Verfasser Salomo wurde für seine Weisheit bewundert.

Auch wenn seit Salomo schon 3000 Jahre vergangen sind: Irgendwie haben wir Menschen es immer noch nicht begriffen. „Wie du mir, so ich dir!“ Anstatt dieses Prinzip zu vermeiden, geraten wir immer wieder in den Kreislauf von Hass und Vergeltung. Doch irgendwie muss die Spirale von Gewalt und Aggression durchbrochen werden. Wie das geht? Gott hat es vorgemacht: In Jesus Christus zeigt er dir seine Liebe!

Fortsetzung folgt

Du möchtest noch mehr Sprichwörter aus der Bibel kennenlernen? Dann bleib dran! Nächste Woche folgen 6 weitere Redewendungen, die ursprünglich aus der Bibel stammen. Hast du eine Idee, welche das sein könnten?

Kommentare

6 Kommentare zu “Woher kommt das Sprichwort? Teil 1

  1. rené sagt:

    Danke!!!
    Das ist ein geniales Format. 🙂

    ihr könntet noch ein Leerzeichen vor dem Link einfügen (zumindest bei Whatsapp) .

    • Missionswerk Heukelbach sagt:

      Lieber Rene,

      vielen Dank für dein Lob! Schön, dass dir der Beitrag gefällt.
      Vor welchem Link sollte deiner Meinung nach ein Leerzeichen stehen?

      Herzliche Grüße aus dem Missionswerk von Steffi

  2. Trixie Nancy Matthies sagt:

    Hallo. Ich wusste nicht dass diese Sprichwörter in der Bibel geschrieben sind. Außer das Sprichwort Nummer 5 sind die andere bekannt und habe sie schon oft gehört.

  3. Dominik Kuhn sagt:

    Echt klasse, danke euch!

    Ein weiteres Beispiel wäre u.a.
    – Hiobsbotschaft
    – mach mir die Sintflut
    – Buch mit sieben Siegeln
    – Auge um Auge, Zahn um Zahn
    …..

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