Auf der Arbeit, in der Schule, in deiner Nachbarschaft … Du bist genau dort, wo Gott dich haben möchte. Es ist ihm wichtig, die Menschen in deiner Umgebung mit dem Evangelium zu erreichen. Und dazu benutzt er dich! Du darfst Kontakte knüpfen, Freundschaften führen, sie pflegen und von Gott erzählen. Das alles geht aber nur mit der Bibel. Denn sie ist Gottes Wort. Darin offenbart er sich uns und den Menschen um uns herum. Heute geht es darum, wie du die Bibel und Gottes Wort im evangelistischen Gespräch einbringst. Das Ziel eines jeden evangelistischen Kontaktes als Christ sollte es nämlich sein, dass dein Gegenüber anfängt, selbst in der Bibel zu lesen.
Der Glaube kommt durch das Wort
Im Römerbrief lesen wir: „Das Wort ist dir nahe, in deinem Mund und in deinem Herzen!“ (aus Römer 10,8). Wir sollen mit Gottes Wort also einen vertrauten Umgang pflegen und es bei passender Gelegenheit auch aussprechen – „wovon das Herz voll ist, davon geht der Mund über!“ (nach Lukas 6,45). Denn im selben Kapitel im Vers 17 heißt es: „Demnach kommt der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch Gottes Wort.“ Dadurch, dass wir Gottes Wort weitergeben, kann also Glaube entstehen.
Wir sind dazu gesandt, Gottes Wort zu „predigen“. Die Botschaft ist schon vorgegeben und sollte uns klar sein. Aber reicht es auch aus, Gottes Wort einfach bei jeder Gelegenheit wie eine magische Formel auszusprechen und den Zuhörer dann diesem Wort zu überlassen? Wirkt Gottes Wort von selbst und bringt unter Garantie Buße und Umkehr hervor?
Erkläre Gottes Wort
In Jesaja lesen wir davon, dass Gottes Wort nicht leer zu ihm zurückkehrt, sondern dass es ausrichten wird, was ihm gefällt und durchführen wird, wozu er es gesandt hat (vgl. Jesaja 55,11). Viele schreiben dem Wort Gottes dann fälschlicherweise eine Art „magische“ Wirkung zu – nach dem Motto: Hauptsache aussprechen, dann manifestiert sich das Wort von selbst und die Menschen bekehren sich. Wir sollen Gottes Wort aber nicht auf solch eine mystische Art und Weise benutzen. Denn mit dem Wort Gottes ist hier das prophetische Wort gemeint. Gott wacht darüber und wird seine Zusagen und Verheißungen ganz bestimmt erfüllen. Es gibt aber immer noch die Freiheit des Menschen, der sich entscheiden kann, diesem Wort zu glauben oder auch nicht. Gottes Wort ist also in keinster Weise manipulativ und setzt sich nicht über den Willen des Menschen hinweg.
Im Römerbrief lesen wir: „Doch zum Volk Israel sagt Gott durch ihn: ‚Den ganzen Tag lang habe ich meine Hände ausgestreckt zu einem Volk, das mir nicht gehorcht und ständig gegen mich redet‘“ (Römer 10,21). Glaube und Gehorsam müssen zusammenkommen. Jeder Mensch muss sich selbst entscheiden, ob er Buße tun will. Unser Beitrag besteht darin, dem Zuhörer zu einem besseren Verständnis der Bibel zu verhelfen: Wir machen es ihm leichter zu glauben, wenn wir ihm Gottes Wort auch erklären.
Denken wir an Philippus, der dem Kämmerer aus Äthiopien begegnete (vgl. Apostelgeschichte 8,26–40). Dieser Kämmerer war auf der Reise und las im Propheten Jesaja. Philippus fragte ihn, ob er denn auch verstehe, was er lese. Seine Antwort, entnommen aus Apostelgeschichte 8,31, lautete: „Wie kann ich, wenn mich nicht jemand anleitet?“. Daraufhin erklärte ihm Philippus das Evangelium von Jesus. Wir sehen: Gottes Wort hat Kraft! Es braucht aber Erde, den sogenannten Herzensboden, der dazu in der Lage ist, Gottes Wort aufzunehmen.
Auch im Buch Nehemia sehen wir das Prinzip des Erklärens. In Vers 8 lesen wir: „Und sie lasen aus dem Buch des Gesetzes Gottes deutlich vor und erklärten den Sinn, sodass man das Gelesene verstand.“ Gottes Wort will verstanden und dann auch gelebt werden. Gott gibt auch uns Lehrer, die uns zurüsten und fähig machen, sein Wort immer besser zu verstehen und weitergeben zu können. Wir wollen weise mit der Bibel und dem Wort Gottes umgehen und das Bibellesen als eine gute Gewohnheit nach außen tragen.
Sogar der Apostel Paulus erklärte den Menschen die Schriften. Durch seinen Hintergrund als Schriftgelehrter kannte er sich gut aus im Wort Gottes und konnte es auf Christus hin deuten. In Apostelgeschichte 17 lesen wir: „Paulus aber ging nach seiner Gewohnheit zu ihnen hinein und redete an drei Sabbaten mit ihnen aufgrund der Schriften, indem er erläuterte und darlegte, dass der Christus leiden und aus den Toten auferstehen musste“ (aus Apostelgeschichte 17,2–3). Paulus ließ die Menschen nicht mit Gottes Wort allein, sondern teilte das, was Gott ihm offenbart hatte, mit den Menschen. Dadurch kamen viele zum Glauben an Gott.
Mach die Bibel sichtbar
Vergiss nicht: Ziel sollte es sein, dass dein Gegenüber selbst zum Bibellesen kommt. Dafür ist es wichtig,dass Gottes Wort in deinem Leben eine zentrale Rolle spielt und bleibenden Eindruck bei deinen Mitmenschen hinterlässt. Es ist also wichtig, dass dir Gottes Wort geläufig ist und du es zur passenden Gelegenheit auch einbringen kannst. Achte aber darauf, dass du nicht nur „fromme Sprüche“ verbreitest, sondern mit Feingefühl und alltagstauglich mit dem Wort Gottes umgehst. Du kannst die Bibel auch in deinem Alltagsleben sichtbar machen, indem du sie etwa in der Mittagspause zur Hand nimmst und darin liest. Schlag die Bibel doch auch mal auf der Zugfahrt auf. Vielleicht ergibt sich daraus ja ein spannendes Gespräch mit einem Mitreisenden.
Ein guter Tipp zum Schluss: Lerne Bibelverse auswendig! Setze dir dabei realistische Ziele. Nimm dir zum Beispiel vor, einen Vers pro Woche auswendig zu lernen. Es macht Sinn, die Bibelverse auf Karteikarten zu schreiben und sie dir so immer wieder ins Gedächtnis zu rufen. So prägst du dir Gottes Wort ein und kannst es in evangelistischen Gesprächen weitergeben. Hier haben wir dir eine PDF-Datei mit nützlichen Tipps zum Auswendiglernen angefügt. Wir wünschen dir viel Freude beim Lesen und Ausprobieren!
Podcast Das Gespräch:
Das Thema haben wir in unserer Podcastfolge vertieft. Hör hier rein: https://www.youtube.com/watch?v=lYUNhY5rr-c
Podcast Das Gespräch gibt es auch als Podcast bei Apple Podcast und Spotify:
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