Gott ist es, der Umkehr und Bekehrung bewirkt. Aber welche Rolle spielst du dabei? Heute erfährst du im Blog, wie Gott auf dein Gebet hin Menschenherzen verändert und sie offen macht für sein Evangelium.
Gott liebt es, wenn wir beten. Er ist souverän und könnte auch ohne uns wirken. Aber er möchte uns gern in seine Pläne einbeziehen; das sehen wir an vielen Stellen in der Bibel. Vor allem in den Evangelien lesen wir davon, wie Menschen immer wieder inbrünstig für ihre Angehörigen und Lieben flehen – und der Herr erbarmt sich und hilft, heilt und befreit. Wir können dafür beten, dass Gott den „Herzensboden“ der Menschen, denen wir begegnen, vorbereitet. Aber Gott ist keine Marionette. Wir müssen ihm erlauben, so zu wirken, wie er es möchte.
Offene Türen zu den Herzen
In Offenbarung 3,8 lesen wir über die Gemeinde in Philadelphia: „Siehe, ich habe vor dir eine geöffnete Tür gegeben, und niemand kann sie schließen.“ Gott ist derjenige, der Türen öffnet und niemand kann sie schließen. Er öffnete Lydia das Herz, als sie die Rede von Paulus hörte. Und er ist auch derjenige, der uns offene Türen schenken möchte. In 1. Korinther 16,9 erklärt Paulus: „Denn eine Tür hat sich mir aufgetan, weit und vielversprechend.“ Paulus bleibt dort, wo er offene Türen vorfindet. Natürlich bedeutet das nicht, dass wir durch jede geöffnete Tür gehen sollen. Wichtig ist, dass wir uns von Gott führen lassen und von ihm abhängig bleiben. In 2. Korinther 2,12–13 berichtet Paulus von einer weiteren offenen Tür. Dieses Mal jedoch hat er keinen Frieden in seinem Geist und zieht daraufhin weiter nach Mazedonien. So dürfen auch wir uns vom Heiligen Geist leiten lassen.
Aber woran erkennt man, dass jemand eine geöffnete „Herzenstür“ hat? Man merkt es vielleicht an ganz unscheinbaren, kleinen Dingen: an einer Frage, die derjenige früher nicht gestellt hätte; an einer ungewöhnlichen Aussage … wir sollten achtsam sein, um Veränderungen an Menschen in unserem Umfeld wahrzunehmen. Es gibt dabei kein festes Muster, da Gott an jedem Menschen individuell wirkt.
Die Geschichte vom kranken und gelähmten Diener
In Matthäus 8,5–13 hören wir von einem Hauptmann aus Kapernaum, der Jesus um Heilung für seinen Diener bittet. Jesus ist bereit zu helfen: „Ich will kommen und ihn heilen.“ Der Hauptmann erwidert: „Herr, ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach kommst, sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund werden!“ Jesus bringt seine Verwunderung über eine solche Aussage vor den Umstehenden zum Ausdruck: „Wahrlich, ich sage euch: Einen so großen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden!“ Wir lernen: Wir dürfen Gott kühn und mutig bitten. Er handelt gern auf unseren Glauben hin.
Die kanaanäische Frau, die nicht aufgibt
Matthäus 15,21–28 berichtet uns von einer kanaanäischen Frau, die Jesus für ihre Tochter bittet, die schlimm besessen ist. Doch Jesus antwortet ihr nicht und bleibt scheinbar hart. Immerhin sei er nur zu den „verlorenen Schafen des Hauses Israels“ gekommen. Doch die Frau gibt nicht nach, wirft sich Jesus sogar zu Füßen und argumentiert mit ihm. Schließlich muss Jesus anerkennen: „O Frau, dein Glaube ist groß; dir geschehe, wie du willst!“ Von dieser Stunde an ist ihre Tochter geheilt. Wir dürfen daraus schließen, dass es sich lohnt, geduldig zu sein und im Gebet nicht nachzulassen. Gott schätzt unseren Eifer und will uns belohnen.
Die Heilung des Mondsüchtigen
In Matthäus 17,14–21 lesen wir von einem Vater, der Jesus um Hilfe anfleht für seinen Sohn, der mondsüchtig ist. Er bittet Jesus inständig: „Herr, erbarme dich über meinen Sohn, denn er ist mondsüchtig und leidet schwer; er fällt nämlich oft ins Feuer und oft ins Wasser!“ Die Jünger konnten ihn nicht heilen – wegen ihres Unglaubens! Jesus treibt den Dämon aus dem Jungen aus und heilt ihn dadurch. Den Jüngern macht er deutlich: „Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Berg sprechen: Hebe dich weg von hier dorthin!, und er würde sich hinwegheben; und nichts würde euch unmöglich sein.“ Gott wünscht sich, dass wir an ihn und seine Güte glauben und nicht zurückweichen. Ihm liegen die Menschen, die uns wichtig sind, noch viel mehr am Herzen als uns. Wir dürfen beten wie der Vater, der um seinen Sohn ringt: „Herr, erbarme dich!“
Jairus, der Synagogenvorsteher
In Markus 5,21–43 wird uns von Jairus berichtet. Er ist Synagogenvorsteher und hat eine kleine Tochter, die im Sterben liegt. Verzweifelt wirft sich der Vater Jesus zu Füßen und bittet ihn um Hilfe: „Mein Töchterlein liegt in den letzten Zügen; komme doch und lege ihr die Hände auf, damit sie gesund wird und am Leben bleibt!“ Als einige Leute ihm mitteilen, dass die Tochter schon gestorben sei und dass man Jesus nicht mehr bemühen müsse, beruhigt Jesus den Synagogenvorsteher mit den Worten: „Fürchte dich nicht, glaube nur!“ Und Jesus hält Wort. Er befiehlt dem Mädchen aufzustehen und es wird im selben Moment gesund. Wir lernen: Selbst in scheinbar ausweglosen Situationen hat Gott eine Lösung, die unsere Erwartungen übertrifft.
Der königliche Beamte aus Kapernaum
In Johannes 4,43–54 lesen wir von einem königlichen Beamten, dessen Sohn krank ist und im Sterben liegt. Er bittet Jesus zu kommen und seinen Sohn zu heilen. Jesus antwortet ihm: „Geh hin, dein Sohn lebt!“ Der Mann vertraut den Worten von Jesus und geht. Dann kommen ihm seine Knechte entgegen und berichten ihm, dass der Sohn lebt! Der Beamte erkundigt sich, um welche Uhrzeit sich seine Verfassung gebessert habe und stellt mit Staunen fest: genau zu der Zeit, zu der Jesus gesagt hatte: „Dein Sohn lebt!“.
Gottes Wirken ist nie von unserem menschlichen Verstand zu fassen. Wir dürfen damit rechnen, überrascht zu werden. Sein Handeln will unseren Glauben stärken.
Beziehung ist der Schlüssel
Bei den genannten Beispielen aus den Evangelien fällt auf, dass die Bitten um Hilfe von Jesus immer aus einer Beziehung und aus einer großen Liebe heraus geschehen. Die Menschen, die krank oder besessen sind, sind den Angehörigen wichtig. Da sind Beziehungen von Eltern zu ihren Kindern, aber auch zu Menschen, die einem nahestehen, wie ein Angestellter oder Diener. Es ist wichtig, die Menschen wirklich auf dem Herzen zu haben und ein ungeheucheltes und authentisches Anliegen für sie zu haben. Gott lässt sich gern von unserer Liebe zu den Menschen bewegen. Paulus zum Beispiel waren die Juden, seine Volksgenossen, besonders wichtig. In Römer 10,1 nennt er sie sogar „der Wunsch meines Herzens“. Er fleht für sie zu Gott, dass sie gerettet werden. In Kolosser 4 spornt uns Paulus dazu an, ausdauernd im Gebet zu sein. Er bittet auch selbst im Gebet: „Betet zugleich auch für uns, damit Gott uns eine Tür öffne für das Wort, um das Geheimnis des Christus auszusprechen, um dessentwillen ich auch gefesselt bin“ (Kolosser 4,3). Auch in Epheser 6,19 bittet Paulus um Gebet, damit ihm „das Wort gegeben werde“, um das Geheimnis des Evangeliums weiterzugeben. Wir sehen: Gebet ist kein Monolog, sondern ein Im-Austausch-stehen-mit-Gott. Er liebt es, wenn wir ihn bitten, weil ihn das ehrt. Wenn wir geduldig beten, wird daraus Frucht entstehen.
Gebet erfordert Geduld
Was die Geduld angeht, so sollen wir uns die Bauern zum Vorbild nehmen. In Jakobus 5,7–8 lesen wir: „So wartet nun geduldig, ihr Brüder, bis zur Wiederkunft des Herrn! Siehe, der Landmann wartet auf die köstliche Frucht der Erde und geduldet sich ihretwegen, bis sie den Früh- und Spätregen empfangen hat. So wartet auch ihr geduldig; stärkt eure Herzen, denn die Wiederkunft des Herrn ist nahe!“ Selbst wenn es jahrelang dauert und sich scheinbar nichts bewegt – Gott nimmt unsere Anliegen ernst und reagiert darauf. Vielleicht hat Gott zum Beispiel Bewahrung geschenkt, wo wir es gar nicht sehen.
Lukas 11 spricht davon, dass der Bittende empfängt, der Suchende findet und dass dem Anklopfenden aufgetan wird. Wir bemerken, dass es sich um eine andauernde Haltung handelt. Wir machen uns also ganz eins mit unserem Anliegen. Gerade heutzutage fällt uns Geduld schwer. Wir sind es gewohnt, alles sehr schnell zu bekommen. Dennoch ist es eine Tugend, die uns Gott beibringen möchte. Er möchte uns und unsere Herzen verändern und uns Geduld schenken. Und zuletzt: In Matthäus 9,38 finden wir ein besonderes Gebet, das auch uns auf dem Herzen liegen sollte: „Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte aussende!“ Lässt du dich von Gott gebrauchen, um durch Gebet seinen mächtigen Arm zu bewegen?
Noch einmal zusammengefasst:
- Gott liebt es, wenn wir beten.
- Er liebt die Menschen, die uns wichtig sind, noch mehr als wir.
- Es braucht Geduld, um Frucht zu sehen.
Gib uns dein Feedback
Bist du schon ein geduldiger Mensch oder ist da noch Luft nach oben? Betest du aktiv für die Menschen in deinem Umfeld? Und welche Gebetserhörungen hast du schon erlebt? Berichte uns davon! Wir sind gespannt auf dein Feedback.
Podcast “Das Gespräch”:
Das Thema haben wir in unserer Podcastfolge vertieft. Hör hier rein: https://youtu.be/IZugoHwXO20
Podcast „Das Gespräch“ gibt es auch als Podcast bei Apple Podcast und Spotify:
https://podcasts.apple.com/de/podcast/das-gespr%C3%A4ch/id1399571915
2 Kommentare zu “Dein Part in Gottes Plan: Was dein Gebet bewirken kann”
Ein ganz herzliches Dankeschön für diesen für mich so wertvollen Newsletter. Ich wollte schon aufgeben. Schon so lange flehe ich für die Bekehrung mir lieber Menschen. Ich darf nicht aufgeben. Ich bin unserem Gott so dankbar, dass er sie bewahrt hat.
Vielen Dank für diese Erläuterungen! Vor allem die biblischen Belege dazu. Ich denke, im Grunde sollte ich mich schämen. Da meine Geduld auf Erhörung von Gebeten noch Luft nach oben hat. Gott hat mir sehr viele Zeichen und Wunder und Gebetserhörungen geschenkt. Manchmal sofort, manchmal Tage oder Wochen später, manchmal erst nach Jahren. Das “längste” ringen bis zur Erhörung waren ca 4 Jahre? Mit selbstlosen Einsatz. Erst als ich mich sozusagen: selbst verläugnet habe, kam schlagartig: Heilung. Wobei ich da heute längst drüber bin. Ich bete seit ca 6-7 Jahren für die Bekehrung einer Person und es dauert…. . Mehrfach schon verzweifelt. Aber Gott hat mir soviele Wunder schon gezeigt – da sollte man doch Vertrauen haben und warten. Dankeschön!