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„Ach wie gut, dass niemand weiß …“ – das singt nicht nur Rumpelstilzchen in Grimms Märchen. Denken nicht auch wir ab und zu ähnlich? Meistens steht dahinter ein Geheimnis, das nicht ans Licht kommen soll. Das ich lieber für mich behalten will. „Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich …“ – ja, was denn? Was soll niemand wissen? Niemand soll erfahren, wer ich tatsächlich bin. Was zu mir gehört. Und das alles, weil wir die Zuneigung und den Respekt der anderen nicht verlieren möchten.
Wie gut, dass niemand weiß …! – Wirklich?
Wenn wir merken, dass das Idealbild von uns Risse bekommt, fürchten wir uns. „Wenn das raus käme, dann könnte ich die Koffer packen, dann wäre ich erledigt, dann dürfte ich mich hier nicht mehr blicken lassen.“ Und sofort funktioniert der Mechanismus: „Das darf nicht rauskommen.“ So dachte auch der angesehene Mann David. Immerhin war er der König von Israel, der das Herz seines Volkes für sich eingenommen hatte. Doch eines Tages kam es zu einer Sexaffäre mit Bathseba, der Frau eines Nachbarn. Beide hielten dicht. Keiner bekam es mit. Als sich allerdings ein Kind anmeldete, brachte David den Mann von Bathseba ins Spiel. Doch dieser machte nicht mit, wie er sich das ausgemalt hatte. Und so musste er beseitigt werden. Da dieser ein Soldat in Davids Armee war, wurde er an gefährlicher Stelle im Krieg positioniert und starb den Heldentod. Das war noch mal gut gegangen, dachte sich David. „Wie gut, dass niemand weiß …!“ Niemand?
Es gibt einen Mitwisser
In Davids Fall war es der Haus- und Hofprophet, der ihn mit der Wahrheit konfrontierte. Gott wusste, was möglicherweise jedem anderen verborgen blieb. Er weiß es ja auch von uns, weil bei Gott kein Verbergen möglich ist. Das mag uns zunächst sehr unangenehm sein. Und mancher versucht damit fertig zu werden, indem er Gott einfach leugnet. Und somit scheint wieder alles im Lot zu sein. Doch ist das der Ausweg? So unangenehm es für uns ist, dass es da einen Mitwisser gibt, so gut ist es doch. Es zwingt uns nicht nur, uns selbst gegenüber ehrlich zu werden, sondern auch vor Gott. Und das ist wertvoll.
Befreiung ist möglich
Vor Gott ehrlich werden, was ist daran gut? David hat nach seiner Affäre seine Erfahrungen niedergeschrieben. In einem seiner Psalmen beschreibt er es so:
„Ja, der ist wahrhaft glücklich zu nennen, dem der Herr die Schuld nicht anrechnet und der durch und durch aufrichtig ist. Solange ich meine Schuld verschwieg, wurde ich von Krankheit zerfressen, den ganzen Tag habe ich nur gestöhnt. Tag und Nacht lastete deine Hand auf mir. Da verging mir aller Lebensmut, ich verlor jede Kraft wie unter stechender Sonnenglut. Dann endlich bekannte ich dir meine Sünde, meine Schuld verschwieg ich nicht länger vor dir. Ich sagte: ‚Ich will dem Herrn alle meine Vergehen bekennen.‘ Und du – ja, du befreitest mich von der Last meiner Sünde.“ (Die Bibel, Psalm 32,2-5)
Merkst du, wie bedrückend es ist, nach dem Motto zu leben „Wie gut, dass niemand weiß …?“ Es kostet viel Kraft und Phantasie, sich mit seiner Schuld zu verstecken. Wie einsam werden wir, wenn wir etwas zu verbergen haben. Es macht uns todunglücklich. David konnte ein Lied davon singen. Doch nun konnte er ein neues Lied anstimmen: „Ja, wahrhaft glücklich ist der zu nennen, dem der Herr die Schuld nicht anrechnet.“
Bekennen ist wichtig
Zwischen dem einen und dem anderen Lied liegt allerdings der Entschluss: „Ich will dem Herrn alle meine Vergehen bekennen.“ Es geht um alles, was aus unserer Sicht nicht ans Licht darf. Es ist verständlich, wenn du zögerst, diese Dinge auszusprechen. Es bedeutet ja, schonungslos dazu zu stehen; dafür Verantwortung zu übernehmen. Das fällt uns nicht leicht. Vor allem, wenn wir ahnen: Gott wird diese Sache verurteilen.
Jesus ist unsere Rettung
Und doch macht es Sinn, damit genau zu Gott zu kommen. Weil Gott sich vorgenommen hat, sich damit auseinanderzusetzen, damit es uns nicht mehr belasten muss. Gott ist so sehr an uns interessiert, dass er alles daran setzt, uns frei zu machen. Das ist der Hauptgrund dafür, warum er Jesus Christus zu uns Menschen gesandt hat. In der Bibel lesen wir:
„Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, um sie zu verurteilen, sondern um sie durch ihn zu retten.“ (Die Bibel, Johannes 3,17)
Mit dieser Rettungsabsicht Gottes im Hinterkopf kannst du jetzt offen vor Gott treten. In dem Moment, wo du das tust, darfst du wie David die erstaunliche Entdeckung machen: „Und du – ja, du befreitest mich von der Last meiner Sünde.“ Was für ein Gefühl, entlastet zu sein. Was für ein Leben, nichts vor Gott verbergen zu müssen. Was für ein Glück, mit Gott im Reinen zu sein.
3 Kommentare zu “Ach wie gut, dass niemand weiß…”
Gesundheitsfördernd ist es auch, wenn wir anderen vergeben. Das belegen wissenschaftliche Studien.
Und in diesem Zusammenhang ist die Aussage von Jesus Christus in Matthäus 6,15 nicht zu vergessen:
„Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, wird euer Vater im Himmel euch eure Verfehlungen auch nicht vergeben.“
Claus F. Dieterle
Kannst du bitte mal diese „wissenschaftlichen Studien“ genauer verifizieren? So mit Quellenangabe und Zitaten oder irgendwas greifbaren? Es ist leicht, einfach so „wissenschaftliche Studien“ zu erwähnen ohne genauer darauf einzugehen. Das erweckt natürlich den Eindruck, du hättest sie nur erfunden. Also etwas genauer, bitte.
Für Volker Bank.
Inzwischen wissen Psychiater, Psychologen, das es die Unvergebenheit ist, die nicht frei macht. Ausserdem triffst du all dass, was in dir noch nicht frei ist im Aussen, in Situationen…
95 % der Erkrankungen sind psychosomatisch, so lernte ich es als ich meinen Beruf lernte. All dass, was deine Gefühle bewirken, prägen Geist und Körper.
Ich selbst habe auch noch daran zu arbeiten. Vor meiner Bekehrung konnte ich meinen Peinigern nichts Gutes aussprechen, wenn ich nur an sie dachte ging in mir der Hass nach oben. Seit ein paar Jahren bin ich bekehrt, kann für sie beten, sie segnen, obwohl es noch nicht losgelassen ist. Ich bitte Gott jeden Tag um Gnade, Kraft, das er mir dabei hilft, damit es ins Gefühl kommt. Hast du nicht vergeben, nicht losgelassen, fühlst du keine Freiheit in dir, sondern eine Gefangene.
In Philipper 1,6 steht: Ich bin ganz sicher, das Gott das gute Werk, das er in euch angefangen hat, auch weiterführen und vollenden wird. Daran glaube ich. Ich bin zwar noch nicht da, wo ich sein soll, aber ich hin auch nicht mehr dort, wo ich einmal war. Und das alles kann man nur mit Hilfe des Herrn zusammen schaffen. Danke Gott für all deine Hilfe bis heute.
Ich brauche diesbezüglich keine Wissenschaft.