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Glaube und Wissenschaft sind Gegensätze. Denn hat die Naturwissenschaft nicht schon längst alle Argumente für einen Glauben an Gott beiseite geräumt? Für den Oxforder Evolutionsbiologen Richard Dawkins ist zum Beispiel Glaube einfach „blind“, eine Wahnvorstellung. Die Wissenschaft dagegen beruhe „auf Belegen“. Sein Fazit: Glaube und Naturwissenschaft passen nicht zusammen.
Wissenschaftliche Methoden
Vielleicht liegt es daran, dass wir mit Methoden an diese Frage herangehen, die einfach nicht passend sind. Der Physiker Hans Peter Dürr, ehemals Direktor des Max-Planck-Instituts für Physik, hat ein interessantes Gleichnis dafür gebraucht:
Ein Mann sitzt am Ufer eines Flusses und fängt Fische. Ein Wanderer kommt vorbei und fragt ihn: „Was tust du?“ „Ich fange Fische.“ „Was kannst du über Fische aussagen?“ „Sie sind alle mindestens 5 cm lang.“ Der Wanderer lässt sich das Netz zeigen. Das Fangnetz hat Maschen mit einem Durchmesser von 5 cm. Daraufhin sagt er: „Wenn es kleinere Fische als 5 cm gäbe – und ich meine, solche gesehen zu haben –, so könntest du sie nicht fangen, sie würden durch dein Netz hindurch schlüpfen.“ Darauf der Fischfänger selbstbewusst: „Was ich nicht fangen kann, ist kein Fisch.“
So arbeitet die Wissenschaft und sie muss auch so arbeiten, um zu Ergebnissen zu kommen. Sie hat ein bestimmtes Netz und fängt daraufhin bestimmte Fische. Sie stellt bestimmte Fragen und erhält daraufhin bestimmte Antworten. Allerdings gibt es einige „Fische“, die man prinzipiell mit den Netzen der Wissenschaft nicht einfangen kann. Das sind zum Beispiel ästhetische Fragen. Also: Was ist Schönheit? Und auch die Frage nach Gott gehört dazu. Man kann sie mit dem Netz der Wissenschaft nicht einfangen. Stell dir vor: Gott hat alles geschaffen – auch uns mit allen unseren Netzen. Mit welchem Netz, mit welcher Art von Wissenschaft sollten wir ihn einfangen können? Das ist einfach nicht möglich. Schon vom Prinzip her nicht.
Gott kann man nicht beweisen. Aber erkennen.
Wir können Gott nicht beweisen, obwohl das vielfach im Lauf der Geschichte versucht wurde. Wir können nur dann etwas über Gott wissen und sagen, wenn er sich selbst offenbart. Und das ist die Überzeugung der Christen, die sie aus der Bibel gewinnen: Gott hat sich offenbart. Und zwar auch auf eine Weise, die überall und für alle Menschen zugänglich ist. So schreibt Paulus in seinem bemerkenswerten Römerbrief:
„Das, was man von Gott erkennen kann, ist für die Menschen deutlich sichtbar; er selbst hat es ihnen vor Augen gestellt. Seit der Erschaffung der Welt sind seine Werke ein sichtbarer Hinweis auf ihn, den unsichtbaren Gott, auf seine ewige Macht und sein göttliches Wesen. Die Menschen haben also keine Entschuldigung.“ (Die Bibel, Römer 1,19-20)
Gottes Welt erforschen
Das ist es: Wir haben „sichtbare Hinweise“ auf Gott. Wir können viele Spuren von Gottes Handeln in dieser Welt erkennen, wenn wir Gott nicht von vornherein ausschließen. Wer ihn grundsätzlich ausschließt, wird natürlich nach anderen Erklärungen suchen, und seien sie noch so unwahrscheinlich. Viele Wissenschaftler haben sich mit den Gesetzen der Natur beschäftigt, weil sie fest davon überzeugt waren, dass dahinter ein Gesetzgeber steht. Sie waren überzeugt: Menschen sollen – gerade, weil sie an Gott glauben – diese Welt erforschen. Die Anregung dazu fanden sie auch in der Bibel:
„Groß sind die Werke des HERRN; wer sie erforscht, der hat Freude daran.“ (Die Bibel, Psalm 111,2)
Gerade der an Gott gläubige Mensch wird sich an der Schöpfung freuen und begeistert forschen. Das heißt zu fragen: Wie funktioniert etwas? Wie laufen Prozesse in Raum und Zeit ab? Aber das sind nicht die einzigen Fragen, die wir haben. Sie gehen tiefer und sind mit wissenschaftlichen Methoden nicht zu beantworten: Warum gibt es uns überhaupt? Oder: Was ist der Sinn des Lebens?
Gott gibt sich in Jesus zu erkennen
Glücklicherweise lässt uns Gott nicht allein mit unseren Fragen. Das ist die Botschaft des Evangeliums. Über die Schöpfung hinaus hat sich Gott in seinem Sohn Jesus Christus offenbart. Jesus konnte sagen:
„Wer mich sieht, der sieht den Vater.“ (Die Bibel, Johannes 14,9)
Hier wird es nun sehr persönlich. Gott zwingt uns nicht zu glauben. Er spricht zu uns und wirbt um unser Vertrauen. Das ist der Grund, warum er seinen Sohn Jesus Christus in unsere Welt sandte, damit wir dieses Vertrauen zu ihm fassen. Jesus hat uns nicht nur die Liebe Gottes erklärt, er hat sie gelebt. Mehr noch, er ist aus dieser Liebe heraus in den Tod gegangen. Bewusst. Bewusst für uns. Er lässt sein Leben für uns, damit wir das Leben finden. Das ewige Leben in der Gemeinschaft mit Gott. Die Schöpfung zeigt uns die Intelligenz und Macht des Schöpfers. In Jesus Christus zeigt sich die ganze Liebe Gottes zu uns.
Persönlich erfahren
Jemand der diese Liebe in seinem Leben erfahren hat, ist Andreas. Als junger Mann hat sich der Mediziner mit der Frage auseinandergesetzt: Kann ich der Bibel vertrauen? Widerspricht sie nicht den wissenschaftlichen Fakten? Inzwischen glaubt Andreas seit über 50 Jahren an Jesus Christus. Warum, erzählt er im Video.