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Iran, Somalia, Nordkorea, Pakistan, Sudan – so unterschiedlich diese Länder sind, haben sie doch eine traurige Gemeinsamkeit. Sie alle zählen zu den Ländern, wo Christen am stärksten verfolgt werden. Das zeigt der Weltverfolgungsindex von Open Doors. Etwa 100 Millionen Christen weltweit werden wegen ihres Glaubens an Jesus Christus versklavt oder getötet, entrechtet oder verfolgt, benachteiligt oder eingeschüchtert.
Der erste Verfolger der Christen
Jesus hatte von Anfang an gesagt, dass der Weg mit ihm schwer sein würde. Ihm nachzufolgen konnte tatsächlich bedeuten, die Familie zu verlassen, Häuser und Felder zurückzulassen und vielleicht sogar mit dem Leben zu bezahlen. Das merkten seine Nachfolger ziemlich schnell, nachdem Jesus wieder zu seinem Vater in den Himmel zurückgekehrt war. Einer, der bei der ersten Hinrichtung eines Christen dabei war, war Saulus, auch Paulus genannt. Er hatte die Aufgabe, auf die Sachen der Täter aufzupassen. Paulus gefiel, was dort passierte. Hätte er die Möglichkeiten unserer Zeit nutzen können, hätte er vielleicht ein Video gedreht und ins Netz gestellt. Denn Paulus war besessen von dem Gedanken, die Christenbewegung zu eliminieren. In seinem blinden Hass meinte er, Gott damit einen Gefallen zu tun. Er war zutiefst religiös motiviert. Und er setzte alles daran, gründlich vorzugehen. So holte er die Erlaubnis ein, nach Syrien zu reisen, um in Damaskus die dortigen Christen gefangen zu nehmen.
„Ich bin der, den du verfolgst“
Das war Paulus’ Plan. Doch es kam anders. Auf dem Weg nach Damaskus begegnete ihm Jesus auf eine Art und Weise, die ihn bis ins Innerste erschütterte. Er sah ein grelles Licht und hörte eine Stimme: „Saul, Saul, warum verfolgst du mich?“ „Wer bist du, Herr?“ wollte Saulus wissen. Die Stimme antwortete: „Ich bin der, den du verfolgst; ich bin Jesus.“ Diese entscheidende Begegnung veränderte alles im Leben des Paulus. Nun wusste er, dass die Christen nicht irregeleitete Menschen waren, sondern solche, die dem verheißenen Messias folgten. Dem Messias, auf den auch er eigentlich wartete, den er aber bisher in Jesus nicht erkannt hatte.
Gottes unfassbare Gnade
Paulus jedenfalls hatte eine völlige Kehrtwende gemacht. Aus dem Verfolger wurde ein Nachfolger von Jesus. Dafür blieb er ständig dankbar. Er vergaß nie, woher er gekommen war und was er den Christen angetan hatte. Er schrieb an Timotheus, den er wie einen Sohn liebte:
„Ich danke … Jesus Christus, unserem Herrn; denn er hat mich als vertrauenswürdig angesehen und in seinen Dienst genommen – ausgerechnet mich, der ich ihn früher verhöhnt und seine Gemeinde mit äußerster Härte verfolgt hatte. Aber er hat sich über mich erbarmt, weil ich in meinem Unglauben nicht wusste, was ich tat. Geradezu überwältigend war die Gnade, die unser Herr mir erwiesen hat, und sie hat in mir einen Glauben und eine Liebe entstehen lassen, wie sie nur durch Jesus Christus möglich sind. Ja, Jesus Christus ist in die Welt gekommen, um Sünder zu retten. Auf dieses Wort ist Verlass; es ist eine Botschaft, die vollstes Vertrauen verdient. Und einen größeren Sünder als mich gibt es nicht! Doch gerade deshalb hat sich Jesus Christus über mich erbarmt: An mir als dem größten aller Sünder wollte er zeigen, wie unbegreiflich groß seine Geduld ist; ich sollte ein ermutigendes Beispiel für alle sein, die sich ihm künftig im Glauben zuwenden, um das ewige Leben zu erhalten.“ (Die Bibel, 1. Timotheus 1,12-16)
Rettung gibt es auch für dich
Wenn also ein glühender Verfolger von Christen zur Umkehr finden kann und die gnädige Zuwendung Gottes erfährt, dann gibt es keinen Grund anzunehmen, dass das nicht auch für andere gelten würde. Dann kann dich und mich nichts daran hindern, uns mit unserer Sünde an ihn zu wenden. Ich möchte dich dazu ermutigen. Du gewinnst das ewige Leben. Das ist mehr als alles, was dir genommen werden könnte.
Ein Kommentar zu “Vom Verfolger zum Nachfolger”
Christenverfolgungen: Jesu Christus verschleudert das ewige Leben nicht im Sonderangebot!
Und ein Wohlfühl- bzw. Wohlstandsevangelium entspricht nicht der Bibel. Das erinnert mich an die Aussage in Galater 1,8: “Doch wer immer euch ein anderes Evangelium bringt – und wäre es einer von uns Aposteln oder sogar ein Engel vom Himmel -, wer immer euch eine Botschaft bringt, die dem Evangelium widerspricht, das wir euch verkündet haben, der sei verflucht.”
Und Römer 16,17.18: “Warnen möchte ich euch vor denen, die von der Lehre abweichen, wie sie euch gelehrt worden ist, und die damit Spaltungen hervorrufen und den Glauben der anderen in Gefahr bringen. Nehmt euch vor ihnen in Acht, Geschwister, und geht ihnen aus dem Weg. Denn solche Leute dienen nicht Christus, unserem Herrn, sondern ihren eigenen Begierden und betrügen leichtgläubige Menschen mit eindrucksvollen Reden und schmeichlerischen Worten.”
Und lesen Sie auch bitte Matthäus 7,21-23!
Claus F. Dieterle