Ein evangelistisches Gespräch führen – aber wie?

Wir alle möchten anderen gern von unserem Glauben erzählen. Wir möchten ihnen die wunderbare Botschaft von Jesus Christus bringen und wünschen uns, dass sie sich zu Gott bekehren. Aber wie führt man eigentlich ein evangelistisches Gespräch?

Ein evangelistisches Gespräch führen – aber wie?

Wir alle möchten anderen gern von unserem Glauben erzählen. Wir möchten ihnen die wunderbare Botschaft von Jesus Christus bringen und wünschen uns, dass sie sich zu Gott bekehren. Aber wie führt man eigentlich ein evangelistisches Gespräch? In diesem Blogbeitrag zeigen wir dir drei Punkte, die für ein wirksames evangelistisches Gespräch entscheidend sind.

Punkt 1: Es gibt keine Regel für ein gutes Gespräch

Du möchtest ganz genau wissen, wie du ein gutes Gespräch führst? Dann müssen wir dich enttäuschen. Ein gutes Gespräch läuft nicht nach „Schema F“ ab, sondern entsteht ganz individuell – je nachdem, mit wem du gerade über welches Thema redest. Ein gutes Gespräch ist kein Vortrag, kein Monolog und keine Predigt. Es ist spontan, abhängig von einer Beziehung und sollte ganz natürlich entstehen.

Wenn du einfach nur deine Botschaft anbringen willst, fühlt sich dein Gegenüber wahrscheinlich nicht sehr wertgeschätzt und blockt ab. Ein Gespräch wird so verhindert. Auch unser Herr Jesus stellte sich im Gespräch ganz auf denjenigen ein, mit dem er sich im Austausch befand. Jesus ist im Wort Gottes zu Hause. Er weiß, wem er was sagen muss – je nach Situation und Zuhörer. Mit einem Nikodemus redete er ganz anders als mit der Frau am Brunnen.

Aber auch wir sollen wissen, was wir wem wie sagen sollen. In Kolosser 4, Vers 6, lesen wir: „Euer Wort sei allezeit in Gnade, mit Salz gewürzt, damit ihr wisst, wie ihr jedem Einzelnen antworten sollt.“ Es ist wichtig herauszufinden, wer mein Gegenüber ist und wie ich ganz natürlich an seine Themen „andocken“ kann.

Punkt 2: Wie kann man ein Gespräch über den Glauben vorbereiten?

Das persönliche Zeugnis hat eine Kraft, denn immerhin geht es hier um Erlebtes! Auch die eigene Lebensgeschichte sollte man nicht nach „Schema F“ erzählen, sondern immer entsprechend der Lebensrealität des Gegenübers anpassen. Es bietet sich an, das Ende offenzulassen. Dann kann der andere Fragen stellen und sich darüber Gedanken machen, ob es Parallelen zum eigenen Leben gibt. Das Ziel ist immer, dass ein Gespräch entsteht. Es lohnt sich, das eigene Zeugnis aufzuschreiben und dabei herauszufinden: Was ist mir besonders wichtig? Was ist weniger relevant? Du kannst üben, dein Zeugnis anderen zu erzählen, indem du es zunächst einmal Freunden oder der Familie vorträgst.

Du kannst dich außerdem auf ein Gespräch über den Glauben vorbereiten, indem du dich mit den Dingen beschäftigst, mit denen dein Gesprächspartner zu tun hat. Das kann seine Arbeit sein oder ein Hobby, von dem er begeistert ist. So kannst du einen Einstieg schaffen und ein gutes Gespräch anstoßen.

Punkt 3: Welche Rolle spielt dabei das Zuhören?

Beim Reden ist eines ganz besonders wichtig: das Zuhören. Wir sind sehr schnell, wenn es darum geht, uns zu äußern. Und viel langsamer, wenn es darum geht, einfach mal zuzuhören. Wir haben zwei Ohren und nur einen Mund. Vielleicht sollten wir doppelt so gut hören wie reden. Wenn wir zunächst zuhören, dann treffen unsere Worte auch besser ins Herz. „Wer antwortet, bevor er gehört hat, dem ist es Torheit und Schande.“ Das lesen wir in Sprüche 18, 13.

Verschiedene Arten des Hörens

Hören ist nicht gleich hören. Es gibt verschiedene Arten, wie wir einem Gegenüber zuhören können.

Es gibt das passive Zuhören: Ich stimme vielleicht zu und nicke gelegentlich, als sei ich anwesend, aber in Wahrheit bin ich in Gedanken ganz woanders. Diese Art des Zuhörens ist nicht sehr wertschätzend.

Dann gibt es das selektive Zuhören: Ich bin nicht ganz bei der Sache, warte aber auf mein Stichwort und unterbreche dann. Es geht mir hier also nur um meinen Part im Gespräch.

Ganz anders das aktive Zuhören: Ich bin voll und ganz im Gespräch, bin aufmerksam, empathisch und gebe auch Rückmeldung.

Die Königsdisziplin ist das reflexive Zuhören: Ich frage nach, möchte den anderen verstehen und hilfreich sein. Dabei geht es mir nicht um meine eigenen Gedanken, sondern um die des Gegenübers.

Verschiedene Botschaften

Im Gespräch senden Menschen Botschaften. Diese Botschaften gilt es wahrzunehmen und zu deuten. Wenn eine Frau ihrem Ehemann mitteilt, dass ihr Wäschekorb ziemlich schwer sei, ist das meist keine reine Sachinformation, sondern ein Appell, doch bitte mit anzupacken. Wir unterscheiden in der Kommunikation zwischen der Sachinformation, der Selbstkundgabe, dem Beziehungshinweis und dem Appell. Ein aufmerksamer Zuhörer versteht es, zwischen den Zeilen zu lesen und zwischen diesen zu unterscheiden.

Werfen wir zusammenfassend noch einmal einen Blick auf die drei Punkte für ein gutes evangelistisches Gespräch:

  • Es gibt keine Regel für ein gutes Gespräch: Ein gutes Gespräch ist kein Monolog und es läuft auch nicht nach „Schema F“ ab. Jedes Gespräch ist individuell und sollte ein Dialog sein.
  • Wie kann man ein Gespräch über den Glauben vorbereiten? Auch das eigene Zeugnis lässt sich einüben, indem man es einmal aufschreibt und vor gläubigen Freunden oder der Familie vorträgt.
  • Welche Rolle spielt dabei das Zuhören? Es gibt verschiedene Arten von Zuhören. Wir denken über die Unterschiede zwischen passivem, selektivem, aktivem und reflexivem Zuhören nach und möchten dich dazu ermutigen, im Gespräch aufmerksam und empathisch zu sein.

Fordere dich selbst heraus!

Denk noch einmal über die vier verschiedenen Arten des Zuhörens nach und such dir eine Person heraus, mit der du in den nächsten Tagen ein Gespräch führen möchtest. Dieses Gespräch muss nicht unbedingt evangelistisch sein. Übe dabei aktives und reflexives Zuhören.

Welche Erfahrungen hast du gemacht? Schreib sie uns gern in den Kommentaren!

Podcast Das Gespräch:

Das Thema haben wir in unserer Podcastfolge vertieft. Hör hier rein: https://youtu.be/jc-cIlRVf5o

Podcast Das Gespräch gibt es auch als Podcast bei Apple Podcast und Spotify:
https://podcasts.apple.com/de/podcast/das-gespr%C3%A4ch/id1399571915
https://open.spotify.com/show/57O4sSZ5jBcZvdTbdXmGcE

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.