Evangelisieren in Kleingruppen

Ziel eines jeden evangelistischen Kontaktes ist es, dass die Person, mit der du zu tun hast, selbst anfängt, in der Bibel zu lesen. Doch wie kann das geschehen? Wie kannst du sie da hinführen? Ein evangelistischer Gesprächskreis, in dem ihr gemeinsam die Bibel lest, kann dabei eine Schlüsselrolle spielen.

Ziel eines jeden evangelistischen Kontaktes ist es, dass die Person, mit der du zu tun hast, selbst anfängt, in der Bibel zu lesen. Doch wie kann das geschehen? Wie kannst du sie da hinführen? Ein evangelistischer Gesprächspreis, in dem ihr gemeinsam die Bibel lest, kann dabei eine Schlüsselrolle spielen. Nicht wenige Menschen haben sich durch gemeinsames Bibellesen in einer kleinen Gruppe bekehrt. Erfahre, wie du einen solchen Kreis ins Leben rufst und leitest. Wir zeigen dir die Do´s und Don‘ts.

Ein Bibellehrer sagte einmal treffend: „Jesus kam nicht, um Fragen zu beantworten, sondern um Fragen zu stellen. Er kam nicht, um die Seele zur Ruhe zu bringen, sondern um sie herauszufordern.“ Nimmst du die Challenge an?

Ein evangelistischer Gesprächskreis – was ist das eigentlich?

In einem evangelistischen Gesprächskreis liest du gemeinsam mit Menschen, die noch nicht an Jesus glauben, in der Bibel und stellst dabei Fragen an den Text. Aber warum ist gerade eine Kleingruppe so wirksam? Und warum lohnt es sich, eine solche Bibelgruppe zu starten?

Erstens: Schon die ersten Christen trafen sich in kleinen Gruppen. In der Apostelgeschichte lesen wir immer wieder, wie sich die ersten Christen gemeinsam in ihren Häusern versammelten, um dort zu beten und die Schriften zu studieren. Damals waren sie zwar eher unter sich, aber das Prinzip gilt bis heute: In einer kleinen Gruppe kann sich jeder einbringen und öffnen. In einer familiären Atmosphäre ist ein gutes geistliches Wachstum möglich.

Zweitens: Es entspricht unserer Kultur, uns zu treffen und Zeit miteinander zu verbringen. Wir versammeln uns gern, besonders in gemütlicher Runde, und genießen gemeinsam gutes Essen oder unterhalten uns über Gott und die Welt. Warum also nicht uns treffen, um uns über Gott und die Bibel auszutauschen? Sich zwanglos im Wohnzimmer zu treffen, ist Menschen nicht ungewohnt oder unbekannt. Sei aber bei deiner Einladung von Anfang an ehrlich und mach klar, dass das Ziel des Treffens gemeinsames Bibellesen ist.

Drittens: Weil Gottes Wort im Mittelpunkt steht. Dein Gast oder deine Gäste wissen also: Sie kommen zum Bibellesen. Dabei gilt wie bei jedem Bibelstudium: Der Glaube kommt aus der Verkündigung (vgl. Römer 10,17). Die Bibel selbst ist der Lehrer. Nicht deine Meinung steht im Vordergrund, sondern du stellst Fragen, durch die ihr euch gemeinsam dem Bibeltext nähert. Stell dich darauf ein, dass du durch die Fragen selbst herausgefordert wirst und noch eine Menge lernen wirst. Du musst aber nicht jede Frage beantworten können – setz dich nicht unter Druck!

Zum gemeinsamen Studium ist eines der Evangelien, in denen man die Person Jesus kennenlernen kann, besonders geeignet. Natürlich musst du oder ein anderer Christ den Kreis leiten, aber im Fokus sollte immer das Wort Gottes stehen.

Dein Bibelgesprächskreis – mögliche Inhalte

Eine mögliche Herangehensweise ist es, ein konkretes Thema zu behandeln. Anhand der thematischen Gruppenarbeit könnt ihr euch zum Beispiel erschließen:

  • Was ist die Bibel?
  • Wer ist Gott?
  • Wer ist Jesus?
  • Wer ist eigentlich ein Christ?

Gib deinen „Schützlingen“ Bibelstellen an die Hand, die sie studieren sollen. Lass sie dann die Fragen selbstständig bearbeiten.

Ihr könnt auch ein fertiges Kursprogramm durcharbeiten. Der Vorteil ist, dass du weniger Vorbereitungszeit benötigst und dich eines fertigen Inhaltes bedienen kannst. Heukelbach bietet dir zum Beispiel das Emmaus Kursprogramm und einen dazugehörigen Gesprächsleitfaden. Den Kurs mit den entsprechenden Infos findest du auf emmauskurse.org.

Ein weiterer, guter Kurs ist der Vertikalkurs mit DVDs, Kursheft und Leiterheft. Der Kurs ist in 10 Lektionen aufgeteilt und kann an zehn Abenden durchgearbeitet werden. Er eignet sich besonders für jüngere Leute.

Zu empfehlen sind außerdem die Regatiokurse oder unser Heft Das Evangelium nach Markus. Der Text ist mit Infos und Fragen zum Nachdenken versehen; außerdem gibt es Platz für eigene Notizen.

Im Buch Der Insider gibt es im Anhang A die Kurseinheit „24 Stunden mit Johannes“. Sie bietet eine schöne, kurze Einführung und stellt Fragen an den Bibeltext.

Ein Bibelgespräch starten

Um ein Bibelgespräch zu starten, solltest du einige Punkte beachten. Gute Vorbereitung ist das A und O.

Wähl das Thema

Wähl dir zum Beispiel ein Evangelium aus und überleg dir Fragen, die durch den Text führen sollen. Lies zunächst den Text und frag auch nach, wie er auf die Zuhörer wirkt. Beachte dabei: Wir müssen Gott nicht verteidigen. Natürlich dürfen wir Argumente finden, aber wir sollen auch die Bibel für sich selbst sprechen lassen.

Such dir Interessierte

Das sollten, wenn möglich, nicht mehr als acht Leute sein. Achte darauf, dass du dich mit der Anzahl der Leute wohl und nicht überfordert fühlst. Schließlich bist du der Gastgeber.

Unterstützung im Gebet

Such dir Unterstützung im Gebet und rede mit den Gemeindeverantwortlichen über dein Vorhaben. Steck dir ein realistisches Ziel: Euer Treffen sollte einmal pro Woche oder einmal alle zwei Wochen stattfinden.

Der erste Abend

Unterschätz nicht die Wirkung des ersten Abends. Leg besonders viel Augenmerk auf die Atmosphäre und bemüh dich, ein guter Gastgeber zu sein und das Eis zu brechen. Beschränk dich auf einen kurzen Einstieg und lies am ersten Abend mit den Teilnehmern noch nicht zu lange in der Bibel. Der Rahmen deiner Veranstaltung soll Vertrauen und eine Atmosphäre schaffen, in der man sich gern öffnet.

Viele Christen verderben den Brei

Achte darauf, wie viele Geschwister du bei deiner Gesprächsgruppe teilnehmen lässt. Unterstützer und Mitarbeiter sind wichtig, aber es sollten nicht zu viele sein. Die Fragen sollen immer noch die Interessierten beantworten. Deine Veranstaltung ist nicht der Ort für Christen, die mit ihrem Bibelwissen glänzen wollen.

Hab die Teilnehmer im Blick

Achte auf die einzelnen Teilnehmer und darauf, wie sie sich am Gespräch beteiligen. Gibt es Einzelne, die sich zurückziehen? Geh ihnen nach und such das Gespräch! Frag nach, was hinter der Zurückhaltung steckt und lern die Menschen, die sich in deinem Wohnzimmer treffen, besser kennen.

Wie oft?

Leg im Voraus fest, wann und wie oft ihr euch treffen wollt. Das schafft einen guten Rahmen und erleichtert potentiell Interessierten den Einstieg. Lad doch zu Beginn ganz zwanglos zu vier Abenden über die Bibel ein. Wenn mehr daraus wird – prima!

Bleib realistisch!

Such Begegnungen zu deinen Teilnehmern auch außerhalb des Bibelkreises. Sei dir aber auch darüber bewusst, dass es immer wieder Menschen gibt, die Gottes Wort ablehnen werden. Das heißt nicht automatisch, dass du etwas falsch gemacht hast. Und sonst? Freu dich auf eine spannende Zeit und eine intensive Auseinandersetzung mit dem Wort Gottes! Du wirst bestimmt selbst davon profitieren. Erzähl uns von deinen Erfahrungen! Schreib uns gern in den Kommentaren.

Podcast Das Gespräch:

Das Thema haben wir in unserer Podcastfolge vertieft. Hör hier rein: https://youtu.be/yrdY5dvji78

Podcast Das Gespräch gibt es auch als Podcast bei Apple Podcast und Spotify:
https://podcasts.apple.com/de/podcast/das-gespr%C3%A4ch/id1399571915
https://open.spotify.com/show/57O4sSZ5jBcZvdTbdXmGcE

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