Als Missionswerk möchten wir gemeinsam mit dir das Evangelium weitergeben. Und auch wenn unser menschlicher Verstand das Werk Gottes niemals vollständig ergreifen kann, möchten wir uns zunächst an biblische Wahrheiten erinnern: Was ist der Kern der Guten Botschaft? Was motiviert uns, Gottes Botschafter in einer verlorenen Welt zu sein? Und mit welcher Einstellung gehen wir an diese Aufgabe heran?
Unsere Rettung
Als Christen gründet sich unser Leben auf Jesus Christus. Ihn hat der allmächtige und gerechte Gott gesandt, damit wir von unserer Sünde und Schuld befreit werden. Im 1. Korintherbrief beschreibt der Apostel Paulus die zwei Pfeiler von Gottes Rettungstat: „… Christus [ist] für unsere Sünden gestorben … und … auferstanden …“ (15,3–4).
Jesus Christus – der Stellvertreter
In seiner Liebe sandte Gott seinen Sohn Jesus Christus in die Welt (Johannes 3,16). In ihm wurde Gott selbst Mensch und lebte inmitten seiner Schöpfung (Johannes 1,14). Jesus war ohne Sünde (Hebräer 4,15); sein ganzes Leben entsprach dem Willen Gottes. Wir Menschen sind das komplette Gegenteil davon und können deshalb keine Gemeinschaft mit dem heiligen und gerechten Gott haben (Jesaja 59,2; Epheser 2,12).
Um diese Trennung aufzuheben, starb der sündlose Jesus unschuldig am Kreuz von Golgatha. So wurde er für sündige Menschen zum Stellvertreter (Hebräer 7,26–27). Er nahm die Strafe auf sich, die wir verdient hatten. Im Leben und im Tod erfüllte er alle Forderungen des gerechten Gottes: „Gott [war] in Christus und versöhnte die Welt mit sich selbst“ (2. Korinther 5,18–19; vgl. Johannes 1,29). Dieses stellvertretende Opfer von Jesus Christus ist einmalig, endgültig und allgenügsam (Hebräer 10,14 und 18).
Jesus Christus – der Auferstandene
Nach der Kreuzigung wurde Jesus Christus begraben, doch am dritten Tag ist er vom Tod auferstanden. Nun ist er wieder bei Gott, dem Vater, und sitzt zu seiner Rechten (Hebräer 12,2). Seine Auferstehung beweist uns, dass Gott sein stellvertretendes Opfer angenommen und für völlig ausreichend erachtet hat (Römer 4,25). Jesus Christus hat über den Tod triumphiert (Kolosser 2,13–15). Nun ist er als Gott-Mensch in die Gegenwart Gottes getreten und ist dort Mittler für alle Menschen, die sich völlig auf ihn und sein Werk verlassen (1. Timotheus 2,5; Hebräer 9,15).
Jesus Christus – unsere Rettung
Doch Jesu stellvertretender Tod kommt nicht automatisch jedem Menschen zu Gute.
Jeder muss Buße tun und sich selbst als Sünder vor Gott erkennen. Er muss zustimmen, dass er Gottes Zorn verdient und nichts zu seiner Rechtfertigung vorbringen kann (Römer 3,4). Uns helfen weder gute Werke der Vergangenheit noch Vorsätze für die Zukunft. Wir werden allein durch Gottes Gnade gerettet, indem wir an den stellvertretenden Opfertod Christi glauben (Römer 3,25; Epheser 2,8–9). Der Glaube an Jesus Christus – sein Leben, seinen Tod und seine Auferstehung – führt zum Frieden mit Gott (Johannes 3,15–16; Römer 5,1). Dem, der glaubt, rechnet Gott die Gerechtigkeit seines Sohnes zu (2. Korinther 5,21). Wer an Jesus Christus glaubt, wendet sich von seiner Sünde ab und hin zu Christus. Er nimmt das Heil dankbar an und erkennt ihn als Herrn seines Lebens an. Befreit von Schuld und der Sklaverei der Sünde leben wir nun in Dankbarkeit und Freude zur Verherrlichung Gottes. Er verwandelt uns (Römer 12,2) und gibt uns Fähigkeiten und Aufgaben, die wir zu seiner Ehre einsetzen sollen (Römer 12,3–8; Epheser 2,10).
Unsere Motivation
Gottes Auftrag motiviert uns
Wenn wir nun Jesus Christus als unseren Retter und Herrn erkannt haben, können wir das nicht für uns behalten. Gott hat uns aufgetragen, die Gute Nachricht von Gottes Gnade in die ganze Welt zu tragen und verlorene Menschen zu Jüngern zu machen:
So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie alles halten, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit! Amen. (Matthäus 28,19–20)
Wir möchten diesen Auftrag ernst nehmen und ihn gehorsam erfüllen, indem wir die Möglichkeiten, die Gott uns gibt, dazu nutzen. Doch Evangelisation ist keine starre Pflichterfüllung, sondern Dienst in Liebe und Demut. „Die Liebe des Christus drängt uns …“ (2. Korinther 5,14), so erklärte der Apostel Paulus die Motivation für die Weitergabe des Evangeliums. Wir bezeugen unseren Gott nicht, um von Menschen Recht zu bekommen oder besser dazustehen, sondern aus Liebe und in Hingabe an den, der sein Leben für uns geopfert hat.
Gottes Perspektive motiviert uns
Die alltäglichen Angelegenheiten, Herausforderungen und Nöte vereinnahmen uns oft so sehr, dass wir die Welt und das Leben nur aus unserer beschränkten Perspektive betrachten. Wie schnell vergessen wir, was Gott für uns getan hat?! Wir brauchen täglich die Erinnerung unserer früheren Verlorenheit, um das Hier und Jetzt richtig zu beurteilen. Das erinnert uns daran, dass Gottes Gnade das Fundament unseres Lebens ist.
Die gegenwärtige Verlorenheit der Menschen, die Christus nicht kennen, steht uns nicht immer vor Augen. Vielleicht mangelt es uns an Mitleid mit anderen Menschen. Erinnern wir uns an den Propheten Jona: Seine mangelnde Bereitschaft, dem Volk in Ninive Gottes Botschaft zu überbringen, war Folge seines fehlenden Mitleids mit den Menschen (vgl. Jona 4,10–11). Wer das Erbarmen Gottes erfahren hat, den darf das Schicksal seiner Mitmenschen nicht kalt lassen (Matthäus 18,33; Lukas 10,37). Wir wissen, dass der Herr Jesus Christus Richter aller Menschen ist (Apostelgeschichte 10,42) und sie nach dem Tod das Gericht erwartet (Hebräer 9,27). Das lässt uns nach Möglichkeiten suchen, ihnen die rettende Botschaft nah zu bringen (Sprüche 24,11; 2. Korinther 5,20), bevor es zu spät ist.
Unsere Einstellung
Mit unserem Leben und Dienst möchten wir Gott verherrlichen. Wir möchten brauchbare Werkzeuge in seiner Hand sein, die nicht den eigenen Erfolg suchen, sondern sich Gottes Weg und Ziel unterordnen. Bevor wir also Gottes Botschafter sein können, müssen wir bei uns selbst beginnen. Stimmen unsere Einstellung und unser Leben mit dem Willen Gottes überein?
Verharren im Gebet
Die Weitergabe des Evangeliums wird vorbereitet und getragen vom Gebet (Kolosser 4,2–4). Wir beten, dass Gott uns den Blick und das Herz für die Verlorenheit der Menschen schenkt und dass wir beim Weitergeben der Guten Nachricht die richtige Einstellung haben. Unser Gebet ist, dass Gott den Menschen, mit denen wir reden, Herz und Verstand öffnet (Apostelgeschichte 26,18). Wir bitten, dass unsere gesellschaftlichen und staatlichen Rahmenbedingungen weiterhin erlauben, das Evangelium auf viele verschiedene Weisen ungehindert weiterzugeben (1. Timotheus 2,1–4).
Leben in der Heiligung
Gott will, dass wir nach Heiligung streben (2. Korinther 7,1; Hebräer 12,14). Das allein sollte uns Motivation genug sein, unsere sündigen Gewohnheiten abzulegen. Doch auch Menschen, die Gott fernstehen, können an unserem Verhalten erkennen, ob wir unseren Glauben an Gott ernst nehmen oder nicht (Matthäus 7,16–20). Wir sind wie offene Briefe, die von anderen Menschen gelesen werden (2. Korinther 3,3). Sie lesen nicht nur die weitergegebenen Schriften, hören nicht nur die Worte, sondern beobachten unser Verhalten im Alltag. Wir müssen dem Evangelium entsprechend leben, damit unser Zeugnis authentisch ist!
Verkündigung mit Gottvertrauen
Jedem von uns ist klar: Durch unser Bemühen allein entscheidet sich kein Mensch zu glauben und umzukehren. Die Kraft des Evangeliums liegt bei Gott (Römer 1,16). Er ist es, der die Menschen zu sich zieht (Johannes 6,44) und den Menschen die Augen öffnet, wenn sein Wort verkündet wird (Römer 10,17). Viele werden dem Aufruf des Evangeliums nicht gehorchen (Römer 10,16), doch das soll unser Vertrauen auf Gottes Wort und sein Wirken nicht schmälern. Lassen Sie uns Gottes rettende Botschaft treu und unverfälscht weitergeben und mit Gottes Kraft alle Zweifel, alles Zögern und alle Scham überwinden (Epheser 6,18–20). Vertrauen wir auf Gott und sein Wort!