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Am Wochenende sind wir aufgefordert, unser Kreuz zu machen. Wir stehen vor der Wahl, wem wir unsere Stimme geben sollen. Jeder Kandidat hofft, dass wir ja das Kreuz an der richtigen Stelle machen – also bei ihm. In einer gewissen Hinsicht hängt ihr Schicksal, ihre politische Karriere von der Menge der Kreuze ab, die die Bürger ihnen geben. Das Kreuz entscheidet.
Manche sagen: Was macht meine Stimme schon? Doch viele Nichtwähler waren am Ende überrascht, dass sich genau das einstellte, was sie eigentlich nicht wollten. Wenn so etwas schon in einem großen System des Staates passiert, wieviel mehr, wenn es um unser eigenes Leben geht, in dem wir an entscheidenden Stellen eine Wahl treffen müssen. Wo es auch auf das Kreuz ankommt. Das Kreuz an der richtigen Stelle.
Die Wahl zwischen Leben und Tod
Was wäre, wenn du ein Kreuz zu machen hättest, wenn es um dein Leben ginge, ja sogar über Leben und Tod entschieden werden müsste? Ein solches Gefühl kann einen überkommen, wenn man im Krankenhaus vor einer Operation einen Aufklärungsbogen zu unterschreiben hat.
Ein ähnliches Empfinden müssen wohl auch jene im Volk Israel gehabt haben, die von Gott vor die Wahl gestellt wurden, als er ihnen sagte:
„Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt, damit du das Leben erwählst.“ (Die Bibel, 5. Mose 30,19)
Wenn Gott mit uns spricht, geht es um das Entscheidende. Ja, wir treffen damit die wichtigste Entscheidung überhaupt. Gottes Absicht ist eindeutig: „… damit du das Leben wählst.“ Gott will für uns das Leben. Er will uns beschenken mit dem Leben, das von seiner Fülle gekennzeichnet ist. Doch wir müssen eine Wahl treffen – eben das Kreuz an der richtigen Stelle machen.
Gottes Wahl
Dass wir überhaupt wählen können, ist ein unverdientes Geschenk. Denn vor meiner Wahl steht Gottes Wahl. Er hat das Kreuz an der richtigen Stelle gemacht. Ja, Gott hat das Kreuz zum entscheidenden Ort gemacht, an dem er deutlich gezeigt hat: Ich bin für euch. Ich habe euch gewählt. Es geht um das Kreuz, das vor 2.000 Jahren in einem Steinbruch vor den Stadtmauern Jerusalems aufgestellt wurde. Der Ort hieß Golgatha, was so viel wie „Schädel“ oder „Schädelstätte“ bedeutet. Ein bekannter Ort für Hinrichtungen. Dort wurde Jesus hingerichtet und zwar auf eine solch grausame Art und Weise, dass selbst die Römer diese Art der Todesstrafe drei Jahrhunderte später abschafften. Doch genau dieser Ort war der Platz, an dem Gott seine Wahl am deutlichsten zeigte.
Wenn man so will, hing am Kreuz sogar ein Wahlplakat. Ein kleines Täfelchen auf dem stand: „Jesus von Nazareth, König der Juden.“ Das sollte von internationaler, von weltweiter Bedeutung sein. Es stand dort in der hebräischen, lateinischen und griechischen Sprache, jenen vorherrschenden Sprachen des damaligen Kulturraumes.
Jesus am Kreuz
Doch konnte das eine erfolgsversprechende Werbung sein? Ein Mann am Kreuz? Mit dem Kreuz ließ sich keine Werbung machen. Das Kreuz war kein Schmuckstück. Im Gegenteil, für die religiöse Elite jener Zeit war klar: Hier kann keiner hängen, den Gott ausgewählt hat. Wer so endet, der ist ein Verfluchter Gottes. Das wussten sie aus ihren alten Schriften. Jesus stand tatsächlich unter dem Fluch Gottes, doch er trug damit den Fluch, der über unserem Leben stand. Jesus am Kreuz – er ist nicht gescheitert, sondern hat hier am Kreuz das zu Ende gebracht, wozu er auf diese Welt gekommen ist: für uns zu sterben.
Gott zeigt seine Liebe
Damit macht Gott deutlich, dass er sich mit den Menschen verbinden will, die erkennen, dass sie Vergebung brauchen. Und wer ehrlich genug zu sich selbst ist, weiß: Ohne das komme ich nicht aus. Es heißt sogar, dass Gott insbesondere jene erwählt hat, die in der Gesellschaft nicht mit ihrer Bildung, ihrer Macht und ihrem Einfluss etwas gelten. Im Gegenteil: Er beruft gerade die, die eher als ungebildet angesehen werden, die schwach sind und keine Lobby haben. Bei ihm hat jeder eine Chance, der diese Chance auch ergreifen will. Dafür gibt es nur einen Grund. Und dieser liegt nicht bei uns Menschen: Es ist die Liebe Gottes, die ohne Vorbedingungen liebt. Genau das soll am Kreuz und an dem Gekreuzigten deutlich werden: Wir dürfen mit leeren Händen kommen und Gott ist es allein, der uns beschenkt.
Was wählst du?
Doch welche Entscheidung triffst du? Vielleicht sagst du dir „Ja, die Sache mit Jesus ist zwar nicht das, wofür ich mich entscheiden will, aber gegen ihn bin ich auch nicht. Es war ja auch viel Gutes, was er getan hat. Und wenn es anderen hilft, besser mit dem Leben zurechtzukommen, dann soll es mir recht sein.“ Nun, so einfach können wir es uns nicht machen. Deshalb nicht, weil Jesus selbst einen Anspruch erhebt, der uns regelrecht zu einer Entscheidung herausfordert. Du bist eingeladen, doch diese Einladung nicht anzunehmen bedeutet, sie auszuschlagen und abzulehnen. Jesus selbst sagt im Blick auf diese Einladung:
„Viele sind gerufen, aber nur wenige sind auserwählt.“ (Die Bibel, Matthäus 22,14)
Mit unserer Wahl antworten wir quasi auf den Ruf und die Einladung Gottes. Ohne diese Einladung hätten wir gar keine Wahl. Doch diese haben wir jetzt. Sie entscheidet über unsere Zukunft, ob wir bei Gottes Fest dabei sind oder nicht. Denn eines möchte Gott nicht: Keiner soll gezwungenermaßen dabei sein. Gott will nur Freiwillige. Und ob es uns gefällt oder nicht, alles entscheidet sich an Jesus. Das ist Gottes Wahl. Nur durch ihn ermöglicht Gott uns den Zugang zu sich. Zwischen Gottes Wahl und deiner Wahl steht das Kreuz. Das Kreuz auf Golgatha als Gottes ausdrückliches Ja für uns. Und nun geht es um das Kreuz in deinem Herzen, als dein kleines, aber entschiedenes Ja zu Gott. Zu Gott und zu seinem Ja. Wenn du Fragen dazu hast, melde dich bei uns! Wir helfen dir gern weiter.
2 Kommentare zu “Wahl: Das Kreuz an der richtigen Stelle”
Wenn jemand von den Parteien gedruckte Wahlwerbung verteilt, sage ich:
“Ich habe an der wichtigsten Wahl teilgenommen und Jesus Christ gewählt!”
und gebe ein christliches Traktat weiter…
Das ist ja schön für dich, aber bei der Bundestagswahl tritt Jesus nicht an.
Entschuldige, wenn ich das so platt schreibe, aber so wirst du von deinen Mitmenschen nicht ernst genommen,
Geschweige denn, dass sie deine Traktate ernsthaft lesen, außer sie sind schon gläubig. Aber du willst doch andere erreichen