Wie führt ein evangelistischer Bibelgesprächskreis zur Umkehr?

In einem evangelistischen Bibelgesprächskreis haben Teilnehmer die Möglichkeit, Gott durch sein Wort, die Bibel, kennenzulernen. Aber wie sieht so ein Gesprächskreis konkret aus? Was gibt es zu beachten?

In einem evangelistischen Bibelgesprächskreis haben Teilnehmer die Möglichkeit, Gott durch sein Wort, die Bibel, kennenzulernen. Aber wie sieht so ein Gesprächskreis konkret aus? Was gibt es zu beachten? In diesem Blogbeitrag vertiefen wir die Dos and Don‘ts und geben dir viele wertvolle Tipps zur Durchführung eines evangelistischen Bibelgesprächskreises.

Stecke dir Ziele

Als Leiter einer evangelistischen Gruppe sollte dir das Ziel eures gemeinsamen Bibellesens bewusst sein. Erstens sollen Menschen das Evangelium vom Intellekt her verstehen. Sie sollen erkennen, wer Jesus ist, und warum es sich lohnt, ihm zu vertrauen. Zweitens sollen sie verinnerlichen, dass sie Konsequenzen ziehen müssen. Die Notwendigkeit einer Umkehr sollte ihnen klar werden. Ziel der Beschäftigung mit der Bibel soll sein, dass dem Leser bewusst wird, dass er die Leitung durch Jesus braucht, aber bisher in Rebellion gegenüber seinem Schöpfer gelebt hat. Die Frage, die wir uns heute stellen, ist also: Wie führt ein evangelistischer Bibelgesprächskreis zur Umkehr? Dabei gibt es natürlich kein Patentrezept, aber einige hilfreiche Tipps.

Die Mischung macht‘s

Mache dir im Vorfeld Gedanken darüber, wer kommt. Sorge für die richtige Mischung aus Christen und Nichtchristen und mache den Christen ihre Rolle bewusst. Sie sollen dich dabei unterstützen, für eine gute Atmosphäre zu sorgen – aber nicht ihr gesamtes Bibelwissen ausbreiten. Glaubensinteressierte sollen Raum dafür haben, selbst über das Gehörte nachzudenken und Antworten für sich zu finden.

Die Rolle des Gruppenleiters

 Fest steht: Es sollte einen Gruppenleiter geben. Dieser sollte seine Rolle aber zurückhaltend ausüben. Der Gruppenleiter ist dafür zuständig, den Rahmen zu schaffen und durch den Abend zu führen. Dabei sollte er aber nicht dominant auftreten. Seine Aufgabe ist es, Fragen zu stellen und den Teilnehmern die Möglichkeit zu geben, sich nach und nach den Bibeltext zu erschließen.

Der erste Abend – eine Einführung

Das erste Treffen entscheidet häufig darüber, ob jemand wiederkommt oder nicht. Es macht Sinn, den Interessierten einen Überblick zu geben: Wie viele Evangelien gibt es? Wer war zum Beispiel Johannes? Worauf wollen wir uns beim Bibelkreis einigen? Bewährt haben sich diese Gruppenregeln: Wir lassen einander aussprechen. Bei den Antworten gibt es kein „richtig“ oder „falsch“. Was in der Gruppe besprochen wird, bleibt auch dort. Ein wichtiges Detail: Es ist eher störend, wenn während der Bibelarbeit gegessen wird und Snacks herumgereicht werden. Esst lieber vor oder nach dem Thema – so können sich alle voll und ganz auf Gottes Wort konzentrieren.

Die richtige Bibelübersetzung

Es ist gut, wenn ihr in eurer Bibelgesprächsgruppe alle dieselbe Übersetzung nutzt. So vermeidest du viele Streitfragen und sorgst dafür, dass sich alle auf den Inhalt konzentrieren können. Außerdem kannst du so die jeweiligen Seitenzahlen nennen. Nichtchristen wissen meist nicht, wo sich in der Bibel welches biblische Buch befindet. Wenn die Leute nicht die passende Bibel haben, dann sorge du dafür, dass genügend Bibeln in einer einheitlichen Übersetzung vorhanden sind.

Um Fragen an den Text zu stellen, sollte dieser natürlich einmal laut vorgelesen werden. Viele Menschen fühlen sich allerdings unwohl dabei, wenn sie zum Lesen gezwungen sind. Lass also besser nicht reihum lesen, sondern ermutige diejenigen aus der Runde, die gut vorlesen können dazu, vorzulesen. Frag doch einfach nach: „Wer mag noch lesen?“ Als Gesprächsleiter solltest du dich selbst natürlich auch am Vorlesen beteiligen. Lies aber unbedingt nicht als Einziger vor.

Vermeide es, zu viele Parallelstellen einzubringen – das wirkt meist nur verwirrend. Bleibe beim Text und lasse gegebenenfalls Parallelstellen einfließen, ohne dass die Teilnehmer der Gruppe in der Bibel blättern und suchen müssen.

Möglicher Ablauf einer Gesprächsgruppe – am Beispiel von Johannes 1

Am Beispiel von Johannes 1 wollen wir uns vorstellen, wie eine konkrete Bibelarbeit aussehen könnte. Lies dazu den Text in der Bibel am besten selbst noch einmal nach. Nachdem die Teilnehmer den Text gelesen haben, könnte der Gesprächsleiter mit einer Beobachtungsfrage einsteigen: „Was wird über das Wort ausgesagt?“ Die Teilnehmer sollen sich daraufhin den Inhalt selbst vergegenwärtigen. Es ist besser, wenn sie nicht alles erklärt bekommen. Dann kann der Leiter zu einer Interpretationsfrage übergehen: „Wer wird hier eigentlich ‚Wort‘ genannt?“ In Vers 17 taucht der erste Name auf: „Jesus Christus“. Mit dem Wort könnte also Jesus gemeint sein. Gib den Teilnehmern genug Zeit, die Schätze der Bibel selbst zu heben.

Dann könntest du das Thema etwas weiter fassen: „Was denkst du, wenn du den Begriff ‚Wort‘ hörst?“ Den Teilnehmern werden Begriffe wie „Kommunikation“ einfallen. Ist Gott also vielleicht an Kommunikation mit uns interessiert? In Vers 5 lesen wir, dass das Licht in der Finsternis scheint. Stelle Fragen über die Finsternis. Du kannst zum Beispiel mit einem „Icebreaker“ starten und die Teilnehmer bitten, sich vorzustellen, dass sie im Keller sind und den Lichtschalter nicht finden. Frage sie ganz persönlich: „Wie ist das für dich? Wie fühlst du dich in dem Moment?“ Die Schlussfolgerung muss immer sein: Es ist gut, Licht zu haben!

Mögliche Probleme in einer Gesprächsgruppe

Es wird immer wieder „schwierige“ Leute in einer Gruppe geben. Da gibt es zum Beispiel denjenigen, der immer alles auf sich bezieht und ständig seine eigenen Themen ausbreitet. Damit führt er vom Thema weg. Versuche, den Teilnehmer nicht in seiner Art zu bestärken. Suche stattdessen das direkte Gespräch und erkläre ihm, dass es in deiner Gesprächsgruppe um die Bibel geht – und nicht um, zum Beispiel, Umweltschutz. Biete ihm an, einen extra Abend zu diesem Thema zu gestalten.

Natürlich gibt es auch denjenigen, der sich gar nicht mit einbringt und immer nur schweigt. Gehe auch ihm nach und erkundige dich, ob er sich in der Runde wohl fühlt. Ermutige ihn persönlich dazu, sich einzubringen.

Ein Ende finden

Binde den Sack zu und fasse am Ende nochmal alle Ergebnisse zusammen. Stelle eine abschließende Frage, um das Thema zu rekapitulieren. Du kannst auch einen Ausblick auf das nächste Mal geben. Halte dich nicht sklavisch an Uhrzeiten. Es ist auch in Ordnung, mal früher oder später zu enden. Und vor allem: Bete im Vorfeld für eure Treffen. Wir wünschen dir viel Kraft und Freude mit deinem evangelistischen Bibelgesprächskreis! Hast du selbst schon mal einen evangelistischen Bibelgesprächskreis miterlebt oder sogar ins Leben gerufen? Dann teile uns deine Erfahrungen mit!

Podcast Das Gespräch:

Das Thema haben wir in unserer Podcastfolge vertieft. Hör hier rein: https://youtu.be/yrdY5dvji78

Podcast Das Gespräch gibt es auch als Podcast bei Apple Podcast und Spotify:
https://podcasts.apple.com/de/podcast/das-gespr%C3%A4ch/id1399571915
https://open.spotify.com/show/57O4sSZ5jBcZvdTbdXmGcE

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