Jesus statt Allah
Eines Tages unterhielt ich mich mit einem Arzt, der mit mir auf derselben Station arbeitete, über mein Problem. Da hörte ich zum ersten Mal etwas über eine freikirchliche Gemeinde und dass ein Ansprechpartner nicht unbedingt ein Pfarrer sein muss.
Dieser Arzt sprach so lebendig und überzeugt von seinem Glauben als Christ und von diesem Jesus, der uns sogar auffordert, Fragen zu stellen. Somit wurde der Arzt mein Ansprechpartner für das Christentum. Erst schenkte er mir ein Lukas-Evangelium und etwas später eine Bibel. „Weitere Schriften braucht man nicht“, sagte er.
Ich fing an, den Koran und die Bibel parallel zu lesen. Der Koran blieb, wie in meiner Jugend, leer und kalt. Ich verlor die Lust und Freude, weiter darin zu lesen und ließ ihn links liegen. Die Bibel aber fesselte mich von Anfang an und das, obwohl ich mit dem Alten Testament angefangen hatte, das schwieriger zu lesen ist als das Neue Testament.
Ein halbes Jahr später, im April 2004, traute ich mich das erste Mal in die christliche Gemeinde zum Gottesdienst. Schon beim ersten Lied „Jesus, höchster Name“ brannte die Melodie in meinem Herzen. Das ganze folgende Jahr waren die Gottesdienste die Höhepunkte in meinem Leben. Dieser Jesus sprach mich stets persönlich an. Es passierten kleine und große Wunder. So viele „Zufälle“ konnte es einfach nicht geben.
Anfang 2005 holte mich meine Vergangenheit ein. Dieser vernichtende Schmerz in meinem Herzen war wieder da. Es war, als ob jemand mein Herz herausreißen und zerquetschen wollte. In meiner Verzweiflung betete ich in der Nacht nicht zu Allah, sondern zu Jesus und schlief mit Tränen ein.
„Die Bibel fesselte mich von Anfang an.“
Als ich am nächsten Tag aufwachte, waren die Probleme nicht weg, aber der Schmerz war nicht mehr so stark. Er war „halbiert“, als wenn jemand mittragen würde. Ich erinnerte mich an das, was Jesus versprochen hat: „Ich bin bei dir und werde dich immer tragen.“
Erfüllte Sehnsucht
Anfangs dachte ich noch oft, dass ich mir das Ganze mit Jesus nur einbilde. Doch das hielt nicht lange an. In den folgenden Wochen war mir Jesus so nah und gegenwärtig wie noch nie. Mir wurde klar, dass es sich nicht nur um Phantasien und Tagträume handeln konnte.
An Ostern bekam ich die Musik-CD „Du bist DU“ geschenkt. Ich konnte nicht aufhören, das Lied immer wieder zu hören und weinte dabei viel. War wirklich ich gemeint? Bin ich gewollt und einzigartig?
Kurze Zeit später las ich Psalm 139. Was ich dabei erlebte, überwältigt mich bis heute, obwohl inzwischen fast zehn Jahre vergangen sind. Ich saß auf der Couch und fand mich in diesem Psalm wieder. Ich war traurig und glücklich zugleich. Auch wenn ich Jesus nicht optisch sah, war er da. Es war, als nähme er die Decke, würde sie um meine Schultern legen und mich in seine Arme nehmen. Da war es endlich, dieses Gefühl der Geborgenheit, wonach ich mich seit meiner Kindheit sehnte.
Ich fing an, mich zu erkundigen, wie man sich für ein Leben mit Jesus entscheidet. Am 2.5.2005 war es dann soweit. Ich war bereit, mein Leben aus voller Überzeugung in Gottes Hände zu legen und Jesus als meinen Retter anzuerkennen.
Diesen Moment wollte ich aber nicht allein erleben. Ich wollte ihn mit jemandem teilen, der mit viel Liebe und Geduld meine ganzen Stimmungsschwankungen ertragen hatte: mit meinem Ehemann. Als ich ihm von meinem Vorhaben erzählte, schockierte ich ihn erst einmal damit, dass es jetzt in meinem Leben einen „anderen Mann“ gibt. Dann löste ich aber das Geheimnis schnell auf und erklärte ihm, dass dieser Mann Jesus Christus heißt. Ich sagte ihm, dass ich jetzt an ihn glauben und Christ werden möchte. Mein Mann war sehr erleichtert und bereit, mich zu unterstützen.
Als ich dann am Abend laut und in Gegenwart meines Mannes meine Sünden bekennen wollte, wurde er ein Werkzeug Gottes, ohne dass es ihm bewusst war.
Ich war emotional so bewegt, dass ich keine Silbe rausbrachte und nur noch heulte. Weinend sah ich meinen Mann an und sagte: „Ich muss doch meine Sünden laut bekennen, aber ich kriege kein Wort raus.“ Er sah mich an und erinnerte mich: „Hast du nicht gesagt, dass dieser Jesus die Herzen und Gedanken lesen kann? Wie sollen taubstumme Menschen sonst mit Jesus reden? Er hört dich!“ Das beruhigte mich unglaublich. Erst stotternd, dann flüssig betete ich und gab mein Leben in Jesu Hände. Ein Jahr später ließ ich mich taufen.
Neues Leben
Es gibt kein Wort, das beschreiben könnte, was Jesus Christus für mich getan hat. Ich bin innerlich unendlich frei, voller Freude – ich träume nicht, es ist die Realität. Jesus Christus ist mein Leben. Wie Jesus selbst sagt:
„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich!“ (Die Bibel: Johannes 14,6).
Meinem Mann ist es zuerst ziemlich schwergefallen, nur die „zweite Rolle“ in meinem Leben zu spielen. Doch ich lege es in Gottes Hand und konzentriere mich auf die Aufgaben einer Ehefrau, die ein Kind Gottes ist. Jesus Christus gibt mir immer wieder die nötige Ruhe und Weisheit. Und ich bete dafür, dass mein Mann Jesus auch persönlich kennenlernt.
Hat dich Gülcans Geschichte angesprochen? Hast du Fragen oder möchtest auch du Jesus als deinen Herrn und Retter anerkennen und brauchst Hilfe dabei? Wir sind für dich da und unterstützen dich dabei. Hier kannst du Kontakt zu uns aufnehmen.
2 Kommentare zu “Gülcans Suche: Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit – Teil 3”
Jesus ist real. Er ist die Wirklichkeit. Er tritt heraus aus der unsichtbaren Welt in die sichtbare Welt.
Wunderbar! PREIS SEI DEM HERRN!