Ein Gespräch über den Glauben zu beginnen und am Laufen zu halten, ist gar nicht so einfach. In diesem und den folgenden Blogartikeln wollen wir dir einige Empfehlungen aufzeigen, die schon vielen geholfen haben – und nicht nur das: In Gesprächen kann man sogar Gott selber zu Wort kommen lassen. Wie geht das genau?
In der Bibel wird folgende Frage formuliert: Wie sollen die Menschen denn an Jesus glauben, wenn sie nie wirklich etwas von ihm gehört haben (vgl. Römer 10,14)? Das klingt logisch. Die Bibel ermutigt jeden Christen dazu, seinen Glauben zu bekennen und auch darüber zu sprechen. Das soll angenehm für andere Menschen sein, wie ein Essen, das im genau richtigen Maß mit Salz verfeinert wurde (vgl. Kolosser 4,6), in einem freundlichen, respektvollen Ton (vgl. 1. Petrus 3,15–16).
Wie also kann man konkret ein Gespräch beginnen und es dann auch in Gang halten?
Das Ziel im folgenden Beispiel ist, dem Gesprächspartner einen kleinen Impuls zu geben, der neugierig auf mehr macht.
Ins Gespräch kommen
Stell dir vor, dein Arbeitskollege erzählt dir, dass er sich aktuell mit Reinkarnation/Wiedergeburt beschäftigt.
Du könntest darauf sagen:
„Das ist ein richtig interessantes Thema, damit habe ich mich auch schon viel beschäftigt. Hast du schon mal gehört, was Jesus dazu sagt?“
Natürlich erfordert es ein wenig Mut, so direkt auf Jesus zu sprechen zu kommen. Aber mit einem stillen Stoßgebet und dem Vorsatz, eine solche Gelegenheit nicht verstreichen zu lassen, klappt es bestimmt!
Übrigens: Du musst nicht warten, bis dein Gegenüber etwas sagt, worauf du dann die Sichtweise der Bibel zeigen kannst. Du kannst auch selbst damit anfangen. Solange man freundlich und respektvoll ist, kann kaum etwas schiefgehen.
Die Bibel im Gespräch nutzen – wie geht das?
Zurück zum Beispiel: Unser Arbeitskollege antwortet auf die Frage, ob er schon mal gehört hat, was Jesus zum Leben nach dem Tod sagt, vielleicht so etwas wie: „Nein, eigentlich nicht so wirklich. Kann mich zumindest nicht mehr erinnern.“
Darauf entgegnest du beispielsweise:
„Ich würde es dir gern im Original in meiner Bibel zeigen; dauert auch nur eine Minute, versprochen! Passt das für dich?“
Durch die Begrenzung auf eine Minute (die wir natürlich auch einhalten) erhöhen wir die Wahrscheinlichkeit, dass wir unserem Gesprächspartner wirklich zeigen können, was Jesus zu dem Thema sagt. Und durch unser Nachfragen, ob das für ihn so klargeht, zeigen wir ihm Respekt und dass wir ihn weder überrumpeln noch „zutexten“ wollen.
Die meisten Menschen bejahen das. Nur in sehr seltenen Fällen könnte eine mögliche Antwort so aussehen: „Boah ne, mit Religion will ich nichts zu tun haben!“ Darauf könnte man sagen: „Danke für deine ehrlichen Worte. Wie kommt’s? Was meinst du genau damit?“ Auch hier kann ein offenes, interessiertes Ohr ein gutes Gespräch über den Glauben ermöglichen. Da eine solche Reaktion beim beschriebenen Vorgehen aber sehr selten vorkommt, machen wir mit unserem Beispiel weiter.
Du schlägst Johannes 5,28–29 auf, und lässt deinen Gesprächspartner den Text vorlesen.
„Verwundert euch nicht darüber! Denn es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden, und sie werden hervorgehen: die das Gute getan haben, zur Auferstehung des Lebens; die aber das Böse getan haben, zur Auferstehung des Gerichts.“
Da wir unseren Gesprächspartner vorlesen lassen, erhöhen wir dessen Einbindung in das Gespräch. Es wird deutlich, dass es gerade nicht um unsere persönliche Ansicht geht, sondern um das, was die Bibel dazu sagt. Zudem sind die Worte des weltbesten Rhetorikers nicht so kraftvoll wie Gottes Wort, die Bibel, denn durch sie spricht Gott selbst. Daher ist es immer eine besondere Gelegenheit, wenn wir durch die Bibel Gott selbst zu Wort kommen lassen. Da wir den Gesprächspartner auch nicht „mit Bibelstellen erschlagen“, wie man so sagt, sondern angenehm und respektvoll eine kurze Bibelstelle gemeinsam durchgehen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das Gespräch positiv und als ungewöhnliche, aber interessante Erfahrung in Erinnerung bleibt.
Den Bibeltext erklären
Nachdem unser Gegenüber den Text gelesen hat, geht es darum, gemeinsam zu verstehen, was Jesus hier eigentlich sagt. – Wir sind immer noch deutlich unter einer Minute.
Jetzt kannst du fragen:
„Ist dir aufgefallen, was uns Jesus über das Leben nach dem Tod mitteilt?“
Du hörst dir interessiert die Antwort an und kannst, je nach Antwort, z. B. ergänzen:
„Genau! Jesus macht deutlich: Der Mensch steht nach dem Tod vor Gott und muss Rechenschaft über das ablegen, was er in diesem Leben getan hat. Was denkst du darüber? Wie wirkt das auf dich?“
Hier binden wir also den anderen aktiv ein und fragen ihn, was er über die Worte von Jesus denkt. Durch die Doppelfrage „Was denkst du darüber? Wie wirkt das auf dich?“ erleichtern wir ihm die Antwort. Die erste Frage spricht eher den „Denkertyp“ an, die zweite den eher emotionalen Menschentyp. Natürlich kann man auch eine andere Fragestellung wählen.
Eine Fortsetzung vereinbaren oder anbieten
Erst ca. eine Minute ist an dieser Stelle verstrichen. Da wir unserem Versprechen treu bleiben, dass es nur eine Minute dauert zu zeigen, was Jesus zu dem Thema sagt, können wir nun zu einer Fortsetzung des Gesprächs zu einem anderen Zeitpunkt einladen, z. B. in der nächsten Kaffeepause.
Es gibt verschiedene Anknüpfungspunkte, je nachdem wie der Gesprächspartner die letzte Frage beantwortet hat.
Wenn er z. B. sagt: „Das klingt ganz interessant, aber woher soll ich wissen, ob das stimmt?“, könntest du anbieten, gern bei einer gemeinsamen Tasse Kaffee die Gründe zu erläutern, die dich davon überzeugen, dass Jesus die Wahrheit spricht. Oder falls deine Gemeinde einen Infoabend für am Glauben Interessierte oder ein „evangelistisches Bibellesen“ für noch nicht Gläubige anbietet, könntest du auch eine Einladung dorthin aussprechen. Du könntest dazu sagen, dass du mitkommen wirst, um die Schwelle, die Einladung auch wirklich anzunehmen, möglichst niedrig zu halten.
Auf jeden Fall gibt es immer gute Anknüpfungspunkte. Um in Kontakt zu bleiben, könntet ihr eure Nummern austauschen – falls noch nicht geschehen. Eine andere, sehr gute Idee ist es, eine Bibel zu verschenken, z. B. unsere O-Ton-Bibel.
Nächste Woche beleuchten wir ein weiteres Thema, bei dem wir die Bibel selbst reden lassen können. Wir freuen uns schon darauf!
Tipps und Ideen zu Gesprächen mithilfe der Bibel
Zu guter Letzt noch einige Gedanken und Ideen, die weiterhelfen können:
– Suche dir zwei, drei Themen heraus und markiere dir die dazu passenden Bibelstellen mit Post-its in deiner Bibel. So findest du die Stellen auch, wenn du sie brauchst.
– Es ist immer gut zu wissen, was wir eigentlich glauben und wo genau es in der Bibel steht. So schaffen wir uns ein wichtiges Glaubensfundament und können besser beurteilen, ob eine Ansicht biblisch ist oder nicht.
– Durch das Präparieren der Bibel und das Beschäftigen mit ihr wirst du merken, dass du Freude am Benutzen der Bibel bekommst. Und Gott freut sich sicher über jeden, der Freude an seinem Wort hat.
– Der vorgestellte Gesprächsverlauf ist bewusst „impulsorientiert“ und nicht diskussionsorientiert. D. h. wir zeigen jemand, was die Bibel selbst sagt, und freuen uns über sein offenes Ohr, statt eine kontroverse Diskussion zu starten. Dadurch, dass wir die Bibel benutzen, vermitteln wir, dass es uns nicht um unsere persönliche Ansicht geht, sondern um das, was uns Gott durch die Bibel mitteilt. Durch das bewusste Kurzhalten des Gesprächs ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es positiv in Erinnerung bleibt und nicht als „Zutexten“ empfunden wurde.
Übrigens findest du auch hier auf dem Blog jede Menge Tipps, die wir in den letzten Wochen zusammengestellt haben, wie man mit anderen über den Glauben sprechen kann. Vieles davon basiert auf unserem Podcast Das Gespräch. Dort haben wir im Detail betrachtet, wie wir mit Menschen, die noch keine Beziehung zu Jesus haben, über den Glauben sprechen können, damit sie einen Schritt näher zu ihm kommen.
Hör dir dazu auch unsere Podcastfolgen an: https://www.youtube.com/playlist?list=PLokgknEJuxlh4FTcba1rEWqWLzxhgT-6M
Du möchtest gerne noch einen tieferen Einblick in die Bibel erhalten? Dann schau mal bei unserem kostenlosen Emmaus Fernbibelkurs vorbei. Nähere Informationen dazu findest du hier: https://emmauskurse.org/aufbaukurs/
2 Kommentare zu “Gespräche mithilfe der Bibel führen: Was passiert eigentlich nach dem Tod?”
Dies ist ein guter Text und tolle Anregungen auch zum Bibel lesen.
AMEN sehr sehr gut erklärt