Geht es dir auch so? Du bist im Job voll eingespannt, hast eine Familie, um die du dich kümmerst und übernimmst vielleicht auch noch Dienste in der Gemeinde. Da bleibt einfach kein Freiraum mehr zum Evangelisieren oder um Zeit mit Menschen zu verbringen, die Jesus noch nicht kennen!
„Ich habe keine Zeit“ ist oft eine Ausrede – und meist keine gute! Wir zeigen dir heute: Es bedeutet keinen zeitlichen Mehraufwand, einen evangelistischen Lebensstil zu führen. Wir müssen Evangelisation nur ganz natürlich in unseren Alltag integrieren. Denn: Nichts ist gerechter verteilt als Zeit. Jeder von uns hat pro Tag 24 Stunden zur Verfügung. Die Frage ist nur, wie wir sie verwenden.
Die Bibel sagt uns in Epheser 5,16, dass wir unsere Zeit auskaufen sollen, weil die Tage böse sind. Wir sollen also weise sein im Umgang mit unserer Zeit. Aber wie geht das?
„Offene Türen öffnen Herzen“
Das geht zum Beispiel dadurch, dass du „radikale Gastfreundschaft“ übst. Die Autorin Rosaria Butterfield kam aus der LGBTQ-Community in den USA und war überzeugte und radikale Nichtchristin. Sie hat sich bekehrt, weil sie ein offenes Haus erlebte, in dem Gastfreundschaft nach biblischen Maßstäben ganz authentisch gelebt wurde. Sie wurde ganz einfach zum Abendessen eingeladen, mehr nicht. Die Tür ihres eigenen Hauses ist nun immer offen für Freunde und Nachbarn. Sie zeigt, dass der Haushalt und das Essen nicht perfekt sein müssen, um ein lebendiges Zeugnis von Jesus und seiner Liebe geben zu können. Rosaria Butterfield lebt es vor: Unsere Häuser und Wohnungen gehören nicht uns allein, sondern sind Gottes Werkzeuge zum Bau seines Reiches.
Hohe Ansprüche fressen Zeit
Du möchtest deine Zeit auch für Gott und sein Reich einsetzen? Dann frage dich zunächst: Warum fülle ich meine Zeit so, wie ich sie fülle? Möchtest du mehr Geld verdienen, eine neue Wohnung kaufen, am liebsten nichts verpassen? Oft haben wir einen zu hohen Anspruch. Unser Lebensstil wird zum Diktat, dem wir uns unterstellen. Wir füllen unsere Zeit mit vielen Dingen und kommen bald nicht mehr hinterher. Da sind vielleicht Dinge, mit denen wir Zeit verbringen, die an sich nicht schlecht sind. Aber sind sie wirklich gerade „dran“? Überprüfe das doch einmal ehrlich und eliminiere „Zeitfresser“. Du darfst erleben, wie auf einmal Ressourcen frei werden, die du fürs Evangelium nutzen kannst.
Lügen fressen Zeit
Oft sind es Lügen, die uns gefangen nehmen und unsere Zeit fressen. „Du musst das haben“ oder „Du musst dabei sein“. Dem Feind gefällt es, uns in nichtige Angelegenheiten zu verstricken und uns in einem Hamsterrad gefangen zu halten. Wenn uns alles zu viel wird, drehen wir uns wieder nur um uns selbst. Unsere kostbare Zeit geht verloren.
In Johannes 7 lesen wir, wie die Brüder von Jesus ihn dazu drängen wollen, zum Laubhüttenfest zu gehen. „Da muss man doch hingehen“, suggerieren sie ihm. Jesus wusste in dem Moment: Ihr „Muss“ ist eine Lüge. In Johannes 7,6 sagt der Herr dazu: „Meine Zeit ist noch nicht da.“ Jesus wusste immer, was gerade dran war.
Werde Gastgeber
Die Zeit ist also begrenzt. Aber du kannst die Dinge, die du sowieso tust, fürs Evangelium nutzen. Ein Beispiel: Lade doch einfach jemanden zum Abendessen ein, der zusammen mit dir isst und mitbekommt, wie du deinen Alltag mit Jesus lebst. In der Bibel lesen wir, wie wichtig Gastfreundschaft ist: „Vergesst nicht, Gastfreundschaft zu üben! Denn ohne es zu wissen, haben manche auf diese Weise Engel bei sich aufgenommen“ (Hebräer 13,2).
Nun sind die eingeladenen Ungläubigen nicht gerade Engel, aber vielleicht kann diese Überraschung auf ihrer Seite entstehen: Hier sind wir ja geradezu bei Engeln eingeladen!
Vielleicht denkst du: Ich muss erst noch putzen und ein besonderes Menü auf den Tisch bringen. Wieder sind es unsere hohen Ansprüche, die Gastfreundschaft verhindern! Die Autorin Rosaria Butterfield setzt auf einfache Gerichte wie Suppen und Eintöpfe mit einem großen Topf Reis als sättigende Beilage. Ihr Buch Offene Türen öffnen Herzen zeigt dir mehr über „radikale Gastfreundschaft“ und wie du sie lebst.
Über diesen Link kannst du das Buch bestellen: https://www.leseplatz.de/buecher/leben-als-christ/gaben-und-dienst/9711/offene-tueren-oeffnen-herzen.
Sei ein Insider – ganz natürlich
Es gibt viele weitere Möglichkeiten, um ganz ungezwungen ein Insider zu sein: bei der gemeinsamen Arbeit, bei alltäglichen Verrichtungen (wie z. B. beim Einkaufen) oder beim gemeinsamen Sport. Du musst nicht immer alles allein machen. Es lohnt sich, einen Nachbarn oder Kollegen einzuladen, um gemeinsam etwas zu unternehmen und so ein Stück Evangelium vorzuleben. Wie wäre es, wenn du gemeinsam mit deinem Nachbarn im Garten arbeitest oder ihr gemeinsam kleinere Autoreparaturen durchführt oder du mit einer Bekannten walken gehst? Du hast viele Möglichkeiten, die du nur ergreifen musst.
Der „Stundenplan“ von Jesus
Wir haben schon gesehen: Selbst Jesus verwaltete seine Zeit nicht selbst, sondern ließ sich von seinem himmlischen Vater die Aufgaben, die er übernehmen sollte und die Entscheidungen, die er zu treffen hatte, zeigen. Dazu verbrachte er viel Zeit im Gebet. In Lukas 6,12 lesen wir zum Beispiel, wie Jesus, bevor er seine Apostel auswählte, „die Nacht hindurch im Gebet (verharrte).“ In Johannes 2, auf der Hochzeitsfeier zu Kana, möchte seine Mutter Jesus sagen, was er tun soll. Jesus nimmt ihr Anliegen wohlwollend auf, stellt aber gleichzeitig klar, dass seine Stunde noch nicht gekommen ist. Der Stundenplan von Jesus wurde durch seinen Vater im Himmel geschrieben. In Johannes 14,30 teilt Jesus seinen Jüngern mit, dass ihm nicht mehr viel Zeit mit ihnen bleibt. Er muss den Weg ans Kreuz gehen und nimmt Gottes Zeitplan willig an.
Zeit schenken – aber wem?
Und wie entscheide ich, in wen ich mich investiere? Ein Missionar gab einmal folgenden weisen Rat: Geh deine Bekannten im Kopf durch und versuche, sie einzuordnen: in „nah am Evangelium“, „ziemlich weit weg“ und „ganz weit weg“. Verbringe am meisten Zeit mit demjenigen, der am nächsten am Evangelium dran ist. Die Chance, dass er sich bekehrt, ist einfach am größten. Verliere aber auch den nicht völlig aus den Augen, der sich nicht sehr offen zeigt. Das ist eine allgemeine Regel, von der man im Einzelfall dennoch abweichen kann. Gott schenkt dir gern die fehlende Weisheit (vgl. Jakobus 1,5).
Wir müssen nur darum bitten und dürfen dann erleben, wie er uns zu klugen Entscheidungen führt. Du lernst, weise zu entscheiden: Wo machen Beziehungen Sinn und wo kann ich auch zurücktreten?
„Ich habe keine Zeit“ ist also keine gute Ausrede. Befreie dich von Zeitzwängen und nutze deine Zeit im Alltag, um Evangelisation zu integrieren und zu leben.
Rosaria Butterfields Beispiel zeigt, wie wir Menschen, die anders denken und leben als wir, in unserem alltäglichen, manchmal chaotischen Leben willkommen heißen können – damit sie erleben, was wahrer christlicher Glaube ist.
Die folgenden Fragen können dir dabei helfen, deine Zeit gegebenenfalls neu zu planen. Geh sie aufmerksam durch und reflektiere für dich.
Frage dich:
- Wer oder was ist dir wirklich wichtig? Was fordert deine Aufmerksamkeit und bindet Zeit?
- Betrachte deine letzte Woche: Wo waren die „Zeitfresser“?
- Wo siehst du deine Möglichkeiten, Insider zu sein?
- Welche Veränderungen solltest du in deinen Beziehungen vornehmen?
- Welche Konsequenzen wird es haben, wenn du es nicht machst?
Gib uns dein Feedback!
Dürfen wir dich um ein paar Sekunden deiner Zeit bitten? Haben dir die Fragen dabei geholfen, deine Zeit neu zu sortieren? Was sind die „Zeitfresser“ in deinem Leben? Schreib uns gern eine E-Mail, wenn du Fragen, Ideen oder Rückmeldungen hast. Wir freuen uns über dein Feedback!
2 Kommentare zu “„Ich habe doch keine Zeit!“ Wie du Evangelisation in deinen Alltag integrierst und dadurch Zeit sparst”
Danke! Mir wird Vorallem immer mehr bewusst. Taten sagen viel mehr aus als Worte. Ich kann viel den Menschen über Jesus erzählen aber wenn ich das nicht lebe… dann bringt das nichts. Dann viel mir bei diesen Gedanken ein was Jesus alles so sagte aber dann seine Tat. Das Kreuz
Er hat gesprochen aber seine Tat war das Zeugnis. Die Tat war die Größe oh Hallelujah
Liebe Cynthia,
Jesu Worte und Taten waren immer miteinander verbunden und gehörten zusammen.
Schön, dass du das erleben darfst.
Herzliche Grüße aus dem Missionswerk.