Mutig und einfühlsam – Wie du dich um des Evangeliums willen an andere Menschen anpasst und dabei Herzen gewinnst

Hast du dich auch schon mal gefragt, wie du Menschen mit dem Evangelium erreichen kannst? Wir zeigen dir, wie weit du dich an deinen Gesprächspartner anpassen musst, um Herzen für Jesus zu gewinnen.

Hast du dich auch schon mal gefragt: Wie weit muss ich mich an meinen Gesprächspartner anpassen, um ihn für Jesus Christus zu gewinnen? Muss ich seine Gewohnheiten und Gebräuche übernehmen, um ihn überzeugen zu können? Oder reicht es, mich für ihn und seinen Lebensstil zu interessieren? Wie weit muss ich mich überhaupt mit den Menschen in meinem Umfeld auseinandersetzen, um ihnen das Evangelium näherzubringen?

Entdecke in diesem Post, wie du auf andere Kulturen und Lebensweisen eingehen kannst ohne dabei die Botschaft des Evangeliums zu verändern.

Selbst um einen Flyer weiterzugeben, brauche ich eine ungefähre Ahnung davon, wer ein passender Empfänger wäre. Aber vor allem wenn es um das persönliche Gespräch geht, ist es wichtig zu wissen, was der andere denkt und fühlt. Nur so kann ich sinnvoll argumentieren und meinen Gesprächspartner vom Evangelium überzeugen. Je mehr ich von seinen Umständen, seinen Wünschen und seinen Gewohnheiten weiß, desto besser kann ich eine aufrichtige und gute Beziehung zu ihm aufbauen.

Den Juden ein Jude. Den Griechen ein Grieche. Der Apostel Paulus machte es vor. Er diente den Menschen voller Hingabe und Eifer und versuchte, sie in ihrer Lebenswelt zu verstehen. Das tat er auf kluge Art und Weise und ohne Kompromisse.

Erster Schritt: Nächstenliebe

In Matthäus 22,39 lesen wir: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“ Unser Auftrag ist es nicht, die ganze Welt zu lieben – das tut Gott. Wir sollen unseren Nächsten lieben: den Arbeitskollegen, den Nachbarn und den Kassierer im Supermarkt. Und das bedeutet tatsächlich auch, uns an ihn anzupassen, um ihn so für Jesus zu gewinnen. Doch wie weit kann ich mich an die Menschen anpassen und dabei doch nicht das Evangelium verfälschen?

Paulus, der Diener

Der Apostel Paulus war Jude und war im Gesetz Moses unterwiesen worden. Er wurde vom „Saulus zum Paulus“, als der Herr Jesus ihm auf dem Weg nach Damaskus erschien. In 1. Korinther 9,19–23 lesen wir, dass sich Paulus nach seiner Bekehrung allen Menschen zum Diener gemacht hat. Er ist den „Juden ein Jude“ geworden und den „Griechen ein Grieche“. Er ist „allen alles geworden“, um viele zu gewinnen. Er fühlte sich in verschiedene Kulturen ein und hatte innige Gemeinschaft mit den Menschen. Paulus überredete die Menschen nicht, sondern baute Hürden ab, indem er ihnen entgegenkam und sich ihnen in ihrem Denken und Handeln anpasste. Dabei sündigte er jedoch nie! Er betete zum Beispiel keine anderen Götter an.

Jesus als Vorbild

Jesus selbst zeigte uns die größte Hingabe, zu der kein Mensch fähig ist. Er selbst passte sich an uns an, um uns in Ewigkeit für sich zu gewinnen. Er war Gott und wurde freiwillig Mensch, um uns Menschen in unserer Schwachheit zu begegnen. Jesus wurde wie wir alle von einer Frau geboren, hatte einen irdischen Körper und litt reale Schmerzen. Schließlich gab er sein Leben, um uns vor dem Tod und dem Gericht Gottes zu retten. Während seines Lebens auf der Erde schloss er keinen aus. Er begegnete Prostituierten, Zöllnern und Verbrechern auf Augenhöhe und voller Mitgefühl.

Die Botschaft muss bleiben

Was bedeutet das für uns? Wie sehr dürfen und müssen wir uns anpassen? Die Faustregel lautet: Die Botschaft bleibt bestehen. Aber der Botschafter kann sich anpassen. Das heißt, dass ich zum Beispiel das Haus des Moslems in meiner Nachbarschaft gern besuche und mich auf seine Sitten und Gebräuche einstelle oder ein Vokabular verwende, das der andere auch versteht. Natürlich bedeutet es aber nicht, dass ich mich zu Allah oder dem Koran bekenne oder mit ihm darin übereinstimme, dass Jesus nur ein Prophet gewesen ist. Bei solchen Herausforderungen ist es wichtig, dass du Stellung beziehst und zu deiner eigenen Überzeugung stehst. Wenn es darum geht, dass Ungläubige vor der ewigen Verlorenheit gerettet werden, können wir uns nicht genug engagieren.

„Den Moslems ein Moslem“

 Bei uns in Deutschland leben besonders viele Muslime. Bestimmt kennst du selbst Moslems – aus der Nachbarschaft, von der Arbeit oder aus der Schule. Vielleicht hast du auch schon eine Beziehung zu ihnen geknüpft und fragst dich, wie du sie für Jesus gewinnen kannst. Der Schlüssel ist, diese Beziehung zu pflegen. Um Muslimen wertschätzend entgegenzukommen, gibt es einiges zu beachten. Schließlich unterscheidet sich ihr kultureller Background von unserem.

In diesem Youtube-Video erfährst du 30 Tipps zum Umgang mit Moslems:

https://youtu.be/kpCx0i6P9-Q

Wusstest du zum Beispiel, dass du einer muslimischen Frau als Mann lieber nicht die Hand geben solltest und dass es unhöflich ist, deinem Gastgeber die Fußsohle zuzudrehen? Lerne, wie du es vermeidest, Moslems vor den Kopf zu stoßen. Konzentriere dich auf einige wenige Tipps und wende sie in nächster Zeit an. Du wirst wahrscheinlich erleben, wie sehr sich dein Gesprächspartner darüber freut, dass du dich mit seiner Kultur beschäftigst. Vielleicht fängt er dann an, sich dir gegenüber zu öffnen und sich auch für deinen Background zu interessieren. Eine große Chance für dich, um von deinem persönlichen Glauben an Jesus Zeugnis zu geben.

Die Grundlage: Gebet

Ganz wichtig: Bete für die Menschen, denen du das Evangelium weitergeben möchtest. Nur Gott allein kann die Herzen vorbereiten und Menschen zu sich ziehen. Bete für gute Gelegenheiten, in denen du deinen Glauben ganz natürlich bezeugen kannst. Bete auch dafür, dass du vor schädlichen Einflüssen und schlechter Gesellschaft bewahrt bleibst.

Anpassen statt anbiedern

Wir wollen noch einmal zusammenfassen: Warum ist es lohnenswert, sich anderen um des Evangeliums willen anzupassen?

  • Dein Gegenüber fühlt sich ernst genommen.
  • Dein Gegenüber fasst Vertrauen und öffnet sich.
  • Du wirst garantiert deinen eigenen Horizont erweitern und neue Dinge lernen.
  • Du richtest dich nach Gottes Wort.
  • Du lebst nach dem Vorbild des Apostels Paulus.
  • Du lernst, Jesus nachzufolgen und ihm ähnlicher zu werden.
  • Ungläubige können sich bekehren.

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Hast du schon Erfahrungen gemacht mit diesem Thema? Dann teile sie uns gern mit. Schreib uns eine Mail, wenn du Fragen, Ideen oder Rückmeldungen hast. Wir freuen uns über dein Feedback!

Kommentare

6 Kommentare zu “Mutig und einfühlsam – Wie du dich um des Evangeliums willen an andere Menschen anpasst und dabei Herzen gewinnst

  1. Henning Beinsen sagt:

    Vor ca. 30 Jahren traf ich eine Asylantenfamilie aus dem Iran in meiner Gegend. Ich versorgte sie mit Farsi-Literatur (Bibel und Kleinmaterial) und gab klares Zeugnis von meiner vor wenigen Jahren erfolgten Errettung durch die Gnade (Predigt von Wilh. Busch, bald danach Wilh. Pahls u.a.).
    Nach 2-3 Monaten kam es zum Showdown: ich konnte die junge Frau und Mutter (eine Seyed=Heilige im shiitischen Islam) deutlich auf ihre Sünde ansprechen, welcher alle Menschen unterworfen sind, auch sie PERSÖNLICH!! Obwohl sie noch wenig deutsch konnte, verstand sie dennoch, was damit gemeint war. Ich versicherte ihr, daß, wenn sie heute Abend den NAMEN des HERRN JESUS anrufen würde und IHM ihre Sünden bekennen, dann VOLLE VERGEBUND folgen würde! Und das ist tatsächlich so geschehen.
    Sie wurde bald darauf getauft, weil sie deutliche Kennzeichen des neuen Lebens (aus GOTT) offenbarte.
    Sie wurde sehr schnell aktiv für den HERRN JESUS und “räumte auf” im alten Sündenleben. Sie wurde bis heute eine sehr aktive Mitarbeiterin für den HERRN (Kolportage und Übersetzungen bei Evangelisationen und Wortverkündigungen. Ihr Mann und Sohn kamen später zu Glauben; leider ist H.D. vor 4-5 Jahren heimgegangen aufgrund einer Erkrankung. Der Sohn dient IHM mitsamt seiner frisch angetrauten Gattin!
    Das Lob dazu gehört ALLEIN unserem HERRN JESUS CHRISTUS !

    • Missionswerk Heukelbach sagt:

      Lieber Henning,

      vielen Dank, dass du dieses ergreifende Zeugnis mit uns teilst.
      Wie schön, zu sehen, wie der Herr an den Menschenherzen wirkt.
      Das Lob gilt wirklich nur unserem Herrn Jesus Christus allein.
      Mögest du dich weiter von ihm führen und gebrauchen lassen.
      Herzliche Grüße aus dem Missionswerk.

  2. Christoph Rieck sagt:

    Moslems stoßen uns Deutsche vor den Kopf!
    ———————–

    Bei Zeugnis geben ist erstmal zu beachten, dass nicht jeder ein Theologie/ Professor ist und fit im Reden mit Anders gläubigen wie Paulus.
    Es wird ein Erwartungsdruck aufgebaut, man solle Paulus oder sogar Jesus darin gleichsein.
    Das ist einfach nicht realistisch!

    Was die Moslems betrifft , habe ich Angst vor deren Fanatismus. Soviel unkontrollierte Gewalt ,auch noch vom Staat geschützt macht nicht entschlossen mit diesen Leuten umzugehen. Es macht wütend.
    Zum Schluss muss ich sagen , “Mitchristen”,
    die ihre Geschwister alleinlassen sind für mich unechte Christen.

    Es hat den Anschein,sie nähern sich an Andere bis diese evt. eine Entscheidung treffen und dann lassen sie sie fallen.
    Schließlich sind sie ja gerettet.
    Das ist eine Art von Heuchelei,welche ich ablehne.

    Ihr Artikel hat den Anschein, dass Christen immer fit sind fröhlich Zeugnis zu geben!
    In diesen Zeiten muss man sehen , dass man nicht untergeht weil Christen auch unter Christen große Probleme haben.

  3. Horst-Dieter Judt sagt:

    Vielen Dank für die hilfreichen Hinweise. Wir wohnen seit einigen Monaten in einem “muslimischen Haus ” Außerdem wohnt im Nachbarhaus eine junge muslimische Familie, zu der wir ein gutes Verhältnis haben. Man hilft sich untereinander. Natürlich ist es unser Anliegen, ihnen von unserem Herrn Jesus zu erzählen. Bei ersten kurzen Gesprächen sehen wir ein gewisses Interesse, insbesondere bei der jungen Familie. Die junge Frau hat auch eine christliche Freundin.

    • Missionswerk Heukelbach sagt:

      Lieber Horst-Dieter,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Wir wünschen dir, dass du eine gute Beziehung zu deinen Nachbarn aufbauen und ihnen voller Freude und Freimütigkeit von Jesus erzählen kannst. Gottes Segen!
      Herzliche Grüße aus dem Missionswerk.

  4. Hubert Ziegler sagt:

    Zwei Jahre habe ich mit 6 Flüchtlingsfamilien – Moslems und Christen – zusammengelebt. Das Zusammenleben war völlig unproblematisch. Alle wussten, dass ich ein entschiedener Christ bin und gerade Muslime können mit einem bewusst Glaubenden besser umgehen als mit Atheisten oder Nihilisten. In vielen Ländern ist es unvorstellbar nicht an Gott zu glauben.
    Deshalb gebe ich Ihnen recht, bis zu einem bestimmten Punkt, die Kultur der Anderen zu achten. So machen mir Beschneidung, Fastenzeiten und der Verzicht auf Schweinefleisch keine Probleme. Es sei denn, z.B. beim Fasten (kein Essen und Trinken von Sonnenaufgang bis -untergang) werden Kinder, alte und kranke Menschen einbezogen. Dann beziehe ich klar Position und damit müssen alle – Muslime wie Christen – umgehen.
    Auch mit dem Kopftuch kann ich leben, weise aber immer darauf hin, dass viele Einheimische damit Probleme haben.
    Allerdings wird es für mich schwierig, wenn es um allgemeine Geflogenheiten geht die in Deutschland selbstverständlich sind. Bei uns leben Frauen und Männer auf Augenhöhe miteinander, deshalb bin ich nicht bereit, den verweigerten Händedruck zu akzeptieren. Die Migranten wollen in Deutschland leben, dazu gehört auch ein Mindestmaß der Akzeptanz unserer Werte und Normen. Dem stimmen übrigens auch die meisten Migranten, mit denen ich darüber gesprochen habe, zu Wenn ich zu dem verweigerten Händedruck ja sagen würde, wäre das für mich ein Rückschritt in Sachen Gleichberechtigung. Wenn ich also von einer muslimischen Familie zu einer Feier eingeladen bin, und viele Gäste sind schon da, wenn ich komme, gehe ich durch den Raum und reiche jedem die Hand. Eine Verweigerung durch eine Frau kommt sehr, sehr selten vor. Wenn es doch passiert, mache ich deutlich, dass ich das nicht verstehe, in der Hoffnung, dass man vielleicht noch einmal darüber nachdenkt.
    Was mir immer wieder zu denken gibt, ist, dass ich für die vielen Migranten, die ich kenne, die einzige deutsche Kontaktperson bin. Wie sollen sie deutsch lernen, wenn sie kaum mit Deutschen sprechen Ein Sprachkurs ist nur kleiner Teil des Einlebens bei uns, die tägliche Begegnung mit Einheimischen in unserer Sprache ist wichtiger.

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