Die Wassertropfen in den Haaren des Mannes glitzern in der Sonne. Mit jeder Bewegung treten die Muskeln an den Armen deutlich hervor. Seine Hände sind voller Schwielen und kleinen Abschürfungen.
Was ist gerade geschehen? Er kann es immer noch nicht fassen … die Worte des Predigers, die sein Herz eben noch wie wild hatten schlagen lassen und ihm gleichzeitig einen Frieden gaben, den er sich nicht erklären konnte … und jetzt so viele Fische in dem Netz, das die ganze Nacht leergeblieben war, kleine und große, so viele, dass sie sogar seine Füße bedecken …
Er dreht sich zu dem Prediger um, der in sein Boot gestiegen war, um sich die Akustik auf dem Wasser zunutze zu machen, und ihn nun mit einem so durchdringenden Blick ansieht, dass sich ihm alle Nackenhaare aufstellen.
Wie von selbst fällt der Fischer vor dem Mann auf die Knie, kann nur noch stammeln, kann nicht leugnen, dass vor ihm kein gewöhnlicher Mensch steht!
Eine Stimme durchbricht das Gewirr seiner Gedanken, sanft und liebevoll und zugleich unglaublich stark:
„Fürchte dich nicht. Folge mir nach und ich werde dich zu einem Menschenfischer machen.“
Der Fischer versteht die Worte nicht ganz, doch er nickt. Es ist ein Ruf, dem er nichts entgegenzusetzen hat. Instinktiv weiß er, dass nichts so bleiben wird, wie es bisher war. Und er ist bereit dafür. Es besteht kein Zweifel daran, dass er diesem Mann folgen muss.
Vielen von uns dürfte diese Szene bekannt vorkommen. Es geht natürlich um die Berufung der ersten Jünger – Petrus, Andreas, Johannes und Jakobus – nach dem wundersamen Fischzug am See Genezareth (vgl. Lukas 5,1–11 und Matthäus 4,18–22). Es ist das erste von vielen Malen, dass Jesus einen Menschen auffordert: „Folge mir.“ – Doch was heißt es eigentlich, Jesus zu folgen?
Jemandem zu folgen bedeutet, dort zu sein, wo er ist, ihn zu beobachten und von ihm zu lernen. Es geht darum, eine Beziehung aufzubauen, es geht um tiefe Gespräche und ein intimes Kennenlernen. Bei Jesus ist das nicht anders. Daher ist es essenziell zu verstehen, wie unsere Beziehung zu Gott aussehen sollte und was wir tun können, um sie zu pflegen und zu vertiefen. In diesem Artikel geht es genau um diese Fragen. Als Grundlage für die Gedankenführung dient diesmal Dr. Markus Tills Buch Aufatmen in Gottes Gegenwart.
Inhaltsverzeichnis
1. Eine Liebesbeziehung zu Gott im Alltag
Was unterscheidet die Jesus-Nachfolge von der Nachfolge anderer Religionsführer? Es ist die intime Beziehung, die wir zu Gott pflegen dürfen und sollen.
Nicht umsonst nannte Jesus das folgende als höchstes Gebot und machte deutlich, dass nicht unser Tun im Vordergrund steht, sondern unsere Beziehung zu Gott:
„Er aber antwortete und sprach: ‚Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Denken, und deinen Nächsten wie dich selbst!‘“
(Lukas 10,27)
Gott definiert sich selbst als die Liebe (vgl. 1. Johannes 4,8.16) und erklärt, dass wir nur lieben, weil er uns zuerst geliebt hat (vgl. 1. Johannes 4,19).
Es geht also um eine Beziehung des Geliebt-Werdens und Liebens, die das Herzstück unseres Glaubens und unserer Nachfolge ist.
Markus Till sagt dazu:
„Solange wir diese Liebesbeziehung nicht kennen und nicht leben, verpassen wir das Eigentliche. Solange Gott nur graue Theorie in unseren Köpfen ist, ein theologisches Konstrukt, das wir für wahr halten, von dem wir aber nicht im Herzen ergriffen sind, solange leben wir am eigentlichen Ziel unseres Lebens und Christseins vorbei.“
Genau diese Beziehung ist also der erste Baustein einer gesunden Jesus-Nachfolge. Und wie jede andere Freundschaft oder Partnerschaft müssen wir auch diese pflegen, denn Intimität entsteht und besteht nicht von allein.
Wir müssen also lernen, unseren Blick fest auf Jesus gerichtet zu halten und gleichzeitig dem Heiligen Geist in unserem Leben freie Hand zu lassen – denn je mehr Raum wir ihm zum Wirken geben, desto größer, herrlicher, schöner wird uns Gott.
Wie aber gelingt uns das?
Durch Reden und Zuhören.
Zum einen dürfen wir mit Gott reden. Das ist natürlich das „typische“ Gebet (Anbetung, Bekenntnis, Dank, Fürbitte und Bitten). Aber wir dürfen auch einfach unseren Alltag mit Gott teilen, mit ihm über das reden, was uns gefreut hat, worauf wir hoffen, worüber wir uns Gedanken machen. Das kann während des Kochens sein oder während des Joggens oder während der Gartenarbeit. In alledem ist es wichtig, dass wir ehrlich vor Gott sind und nicht versuchen, ihm irgendetwas vorzumachen. Auch Musik kann eine Form des Gebets sein.
Zum anderen müssen wir Gott zuhören. Das kann durch das Bibellesen geschehen. Aber der Heilige Geist redet auch noch auf andere Arten zu uns. Ein Beispiel dafür finden wir in der Bibel bei Elia. In 1. Könige 19,11–13 spricht Gott nicht durch den starken Wind, das Erdbeben oder das Feuer, sondern in einem leisen, sanften Säuseln. Wie oft läuft bei uns im Alltag nebenbei ein Podcast, Musik, eine Serie …? Wie oft tragen wir Kopfhörer und sind in einer anderen Welt versunken? Da ist es schwer, wirklich stille vor Gott zu werden und auf sein Reden zu warten.
Es wird für dich kein neuer Gedanke sein, dass eine intime Beziehung zu Gott nur dann möglich ist, wenn wir jeden Tag mit ihm reden und ihm jeden Tag zuhören – und nicht nur den Sonntagvormittag dafür reservieren.
Wie der Körper braucht auch unsere Seele Nahrung und daher ist es unerlässlich, uns jeden Tag neu vom „Brot des Lebens“ zu ernähren. Natürlich werden wir nicht jedes einzelne Mal, wenn wir die Bibel aufschlagen (sei es in der Gemeinde oder daheim), große Offenbarungen haben, manchmal kann unsere Begegnung mit Gott sogar inhaltslos erscheinen oder es fällt uns schwer, weiter seine Gegenwart zu suchen.
Aber mit der geistlichen Nahrung ist es wie mit der physischen: Nur hin und wieder ein großes Festmahl reicht nicht. Wir müssen jeden Tag Nahrung zu uns nehmen, selbst, wenn wir uns vielleicht schon am nächsten Tag nicht mehr daran erinnern können, was genau wir gegessen haben. Dabei ist es natürlich wichtig, dass wir die Sachen essen, die unserem Körper auch guttun und uns Kraft geben – wenn wir uns täglich nur von Chips ernähren, müssen wir uns nicht wundern, wenn unsere Gesundheit leidet. Bei der Ernährung sind also zwei Faktoren wichtig: die Regelmäßigkeit und der Nährwert. Im geistlichen Bereich ist das nicht anders.
„Das neue Leben, das Gott durch den Heiligen Geist in uns gepflanzt hat, wird durch Gottes Wort ernährt. Erfreulicherweise kann man sich an dieser Nahrung nicht übersättigen. Aber leider gehen nicht wenige Christen drastisch unterernährt durchs Leben. Entsprechend müde und kraftlos ist ihr Christsein.“
(Markus Till)
2. Ein Lebensstil der beständigen Erneuerung
Ein zweiter essenzieller Punkt der Nachfolge ist die Buße. Den Begriff, den die Bibel dafür nutzt, ist metanoia, was eine grundlegende Veränderung des Denkens bezeichnet. Buße ist also nicht nur eine leichte Kurskorrektur, sondern ein völliges Umdenken, eine radikale Neuausrichtung – eine 180-Grad-Wende weg von der Sünde und hin zu Gott. Das ist der Fall bei der heilsentscheidenden Buße, aber auch beim täglichen Heiligungsprozess.
Zugeben zu müssen, dass wir gesündigt haben, dass unser Weg der falsche war, das ist natürlich schmerzhaft und beschämend. Und doch ist Buße etwas Wunderschönes, Herrliches. Buße ist der Sieg. Die Möglichkeit zur Buße ist ein Segen Gottes. Warum?
„Gerade weil [Gott] uns Menschen so sehr liebt und weil er weiß, wie sehr Sünde uns zerstört, kann er sie nicht ertragen und nicht tolerieren. Jesus ruft uns zur Umkehr, weil er weiß, dass sie für uns die Chance zur Veränderung, zur Heilung und zur Freiheit bedeutet. Er ruft uns zur Umkehr, weil er weiß, dass sie das Beste ist, was uns überhaupt passieren kann.“
(Markus Till)
Buße und Heiligung sind also ein Bestandteil der Nachfolge, über die wir jubeln dürfen, auch wenn sie sich im Moment vielleicht nicht immer toll anfühlen. Denn sie sind ein Ausdruck von Gottes Güte zu uns (vgl. Römer 2,4) – wir dürfen so zu ihm kommen, wie wir sind, müssen aber nicht so bleiben! Wir dürfen uns abwenden von der Sünde, die nur Schaden bringt, und uns hinwenden zu dem, der uns Leben schenkt.
Doch dafür müssen wir täglich kleine und große Wünsche und Ambitionen vor Gott sterben lassen, wir müssen unser Kreuz aufnehmen und folgen.
Das könnte bedeuten, dass wir unseren verletzten Stolz abgeben oder dass wir unseren Egoismus gegen Gottzentriertheit austauschen. Es kann aber auch bedeuten, der Sehnsucht nach Wut und Vergeltung nicht nachzugeben oder unsere Zunge im Zaum zu halten, wenn wir über jemanden schimpfen wollen.
Auch wenn wir in unserem Status vor Gott ein für alle Mal geheiligt sind, so ist der Prozess der Heiligung in unserem gegenwärtigen Leben doch nie abgeschlossen. In diesem Kontext sprechen wir auch davon, „voll vom Heiligen Geist zu sein“. Aber was heißt das eigentlich – haben etwa manche Christen mehr von ihm abbekommen als andere? Gibt es Christen erster und zweiter Klasse?
Nein, sondern:
Es geht nicht darum, dass wir immer mehr vom Heiligen Geist bekommen, sondern dass er immer mehr von uns bekommt.
In 1. Thessalonicher 5,19 ermahnt uns Paulus, dass wir das Wirken des Heiligen Geistes nicht unterdrücken sollen. Bildlich darstellen kann man das mit einem Haus:
Wir können einzelne Zimmer zusperren und einem Besucher den Zutritt verweigern. Genauso können wir auch Gott aus einigen Bereichen unseres Lebens ausschließen (z. B. Sexualität und Beziehungen, Geld, Hobbys).
Doch Gott möchte jeden Bereich unseres Lebens prägen, ordnen und formen. Er will, dass wir in allem Jesus ähnlicher werden und seine Herrlichkeit spiegeln. Das zu erkennen, zuzulassen und zu wollen, ist ebenfalls Teil der Buße.
3. Gemeinschaft der Gläubigen
Die Bibel macht immer wieder deutlich, dass Jesus-Nachfolge nichts für Individualisten ist:
- Gott hat die Gemeinde als organische Einheit zusammengefügt, im Bild des Körpers wie unterschiedliche Körperteile, die wechselseitig aufeinander angewiesen sind.
- Wir haben die Berufung, ein Segen zu sein. Verglichen wird das mit einer hellerleuchteten Stadt auf dem Berg – und nicht mit einer Fackel, die einsam in der Ferne flackert.
In der Gemeinde lernen wir voneinander, ermutigen einander, beten für einander und weisen uns gegenseitig zurecht. Wir flehen zusammen zu Gott und loben ihn gemeinsam. Und hoffentlich bieten wir eine Gemeinschaft, die Außenstehende willkommen heißt und neugierig auf Gott macht.
Gemeinde ist daher weitaus mehr als nur ein Treffen zum Gottesdienst am Sonntag. Gemeinde ist Gemeinschaft und Einheit. Deshalb sind Zeiten außerhalb der gottesdienstlichen Abläufe, in denen wir unsere zwischenmenschlichen Beziehungen vertiefen und am Leben des anderen teilhaben können, essenziell. Starke Beziehungen sind das Fundament für eine gesunde Gemeinschaft, die uns seelisch und geistlich schützen und ernähren kann.
Dabei stehen unsere Beziehung zu Gott und unsere Beziehung zur Gemeinde in Wechselwirkung zueinander: Wenn wir eine starke Beziehung zu Gott haben, werden wir Sehnsucht nach der Gemeinschaft mit anderen Gläubigen bekommen. Eine tiefe Beziehung zu anderen Gläubigen wiederum kann uns in schweren Zeiten durchtragen und uns (wieder oder noch tiefer) in die Beziehung zu Gott führen.
4. Gemeinsam feiern und beten in Gottes Gegenwart
Wenn wir uns als Christen gemeinsam unseres Gottes und seiner Taten freuen, ist er dabei. Die Begegnung mit Gott ist elementar für unseren Glauben: Sie ist wie erfrischender Regen oder die wärmende Sonne. In ihr können wir aufatmen, auftanken und uns zurüsten lassen.
In der Theorie wissen wir natürlich, dass Jesus die Erfüllung unserer Sehnsüchte ist, dass es nichts Besseres gibt als die Beziehung zu ihm – aber erleben wir das auch in unserem Herzen?
Auch wenn unser Glaube niemals auf Gefühlen gegründet sein darf, so muss er doch unser Herz berühren und wir müssen Gottes Gegenwart auch erleben. Erst die Gegenwart Gottes macht unseren Glauben lebendig. Ohne sie werden wir früher oder später einer Institution, Tradition oder einem Lehrer nachfolgen – aber nicht mehr Jesus Christus.
Deshalb dürfen wir uns auch nicht mit einem Gemeindeprogramm zufriedengeben, das nichts verändert, bei dem die Menschen mit ihren Sorgen so wieder gehen, wie sie gekommen sind. Das geschieht jedoch nicht von allein – jeder muss beteiligt sein! Gemeinde ist kein Ort für eine Konsumentenhaltung, bei der wir kommen, zuhören, uns rauspicken, was uns gefällt, und dann wieder gehen. Und am Ende vielleicht noch den Verantwortlichen die Schuld geben, wenn wir nicht im Glauben wachsen.
Gottesdienst ist keine Veranstaltung, die wir besuchen, sondern die Begegnung einer Gemeinschaft von Gläubigen mit dem lebendigen Gott.
Wenn wir nicht Gottes Liebe unmittelbar begegnen, bleibt das Versprechen vom Wasser des ewigen Lebens, das uns nie mehr dürsten lässt, graue Theorie. Dann werden wir Schwierigkeiten haben, unsere Identität in Christus und die Wertschätzung, die wir daraus erfahren können, wirklich zu verstehen.
Doch wie können wir bewusst Gott begegnen?
Eben durch Gottesdienst, also die völlige Hingabe unseres Lebens an Christus. Das tun wir hoffentlich jeden Tag im Alltag, aber eben auch zum Beispiel sonntags in der Gemeinde oder bei der Gebetsstunde unter der Woche. Gottesdienst findet immer dann und dort statt, wo sich Gläubige im Namen Jesu versammeln, ihn anbeten, ihm zuhören und einander mit ihren Gaben dienen und sich gegenseitig ermutigen.
Während Gott natürlich allgegenwärtig ist, gibt es auch Momente, in denen Jesus auf eine besondere Weise gegenwärtig ist – er verspricht uns, dass, wenn zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind, er „mitten unter ihnen“ ist (vgl. Matthäus 18,20).
Es ist also gerade das gemeinsame Gebet unerlässlich, wenn wir Gottes Gegenwart erleben wollen. Dennoch scheint ausgerechnet die Gebetsstunde in vielen Gemeinden kaum besucht zu werden. Warum fällt es uns wohl so schwer, Zeit in Gebetstreffen zu investieren? Markus Till gibt dazu einen Gedanken weiter, der uns zwar herausfordert, unsere eigene Herzenshaltung zu hinterfragen, der letztlich aber unfassbar ermutigend ist:
„Unser großer Fehler beim Gebet und der Fürbitte ist, dass wir Gottes Hand und nicht (gemäß 2. Chronik 7,14) sein Angesicht suchen. (…) Solange unsere Fürbitte also hauptsächlich darin besteht, unsere Gebetsanliegen abzuarbeiten, wird sie uns auch wie Arbeit vorkommen. Wenn unsere Fürbitte hingegen eingebettet ist in eine Zeit der innigen Gemeinschaft mit dem Vater, dann wird sie uns in jeder Hinsicht erfrischen.“
Je mehr uns also bewusst wird, dass Gebet ein großes Privileg ist, dass es nicht eine Aufgabe, sondern lebendige Gemeinschaft mit dem Herrn des Universums ist, desto mehr lernen wir es lieben.
5. Eine Vision für Mission
Schließlich ist auch Mission ein Teil unserer Nachfolge. Und wie bei der Berufung des Petrus und der anderen Fischer deutlich wird, ist sie von Anfang an Teil des Lebens mit Jesus. Sie ist nicht besonders reifen Christen oder besonders begabten Christen vorbehalten.
Jesus sagte gleich zu Beginn ganz klar: „Ich werde euch zu Menschenfischern machen.“
Das heißt: Wir haben einen Auftrag. Auf uns allein gestellt, können wir diesen nicht erfüllen, aber das müssen wir auch nicht – denn Gott befähigt uns!
Unser Dienst vor Gott zwingt uns in die Abhängigkeit von ihm. Wenn er uns dann ausrüstet und befähigt, und wenn er vollmächtig am Wirken ist und Gelingen schenkt, wird unser Glaube erst richtig stark.
Aber das kann natürlich herausfordernd sein, vor allem, wenn die Dinge nicht so laufen, wie wir es uns wünschen. Da hilft es, eine klare Vision vor Augen zu haben, die uns zum Weitermachen ermutigt:
„Nach diesem sah ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem Lamm, bekleidet mit weißen Kleidern, und Palmzweige waren in ihren Händen. Und sie riefen mit lauter Stimme und sprachen: Das Heil ist bei unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und bei dem Lamm!“
(Offenbarung 7,9–10)
Was gäbe es Herrlicheres, als wenn unser Nachbar, Bruder, Freund einer dieser großen Schar wäre? Wenn wir gemeinsam mit unseren Verwandten und Bekannten ewig in der Gegenwart Gottes leben würden? Lassen wir uns von dieser Vision ermutigen, beständig in der Alltagsmission zu bleiben, auch wenn es oft schwierig ist!
6. Wie ein Fisch im Wasser
Wann sagen wir, dass sich jemand „wie ein Fisch im Wasser“ fühlt? Dann, wenn er sich wohlfühlt bei dem, was er tut. Wenn deutlich wird, dass er genau da ist, wo er sein sollte.
Wann fühlst du dich wie ein Fisch im Wasser?
Für uns Christen bedeutet wie ein Fisch im Wasser zu sein, dass wir unserer Berufung entsprechend leben – der Berufung, Gott von ganzem Herzen zu lieben und unseren Nächsten wie uns selbst. Es gibt kein anderes Leben, das uns erfüllen wird, als dieses. Warum? Weil es das Leben ist, zu dem wir von Anfang an gemacht wurden.
Die Liebe zu Gott ist unsere wichtigste Berufung. Der zweite Schritt ist, Menschen zu lieben und ihnen Jesus vorzustellen. Und da stellt Gott jeden von uns woanders hin, denn ihm dienen und ihn vor unseren Mitmenschen bezeugen können wir zu jeder Zeit, an jedem Ort, unter jeder Gruppe von Leuten – als Student an der Uni, Mitarbeiter in der Metallindustrie oder als Hausfrau. Als Pastor oder Straßenkehrer oder Lehrer. Jeden Tag haben wir unzählige Möglichkeiten, unsere Berufung auszuleben. Da ist Gottes Wort eher ein Kompass als ein Navi.
Alles, was wir zu Gottes Ehre tun, hat Ewigkeitswert. Doch wir können unser Leben nur dann für Jesus leben, wenn wir ihn kennen und die richtige Beziehung zu ihm haben – eine Liebesbeziehung.
Wenn du dich noch etwas mehr mit diesem Thema beschäftigen willst, lies unbedingt Aufatmen in Gottes Gegenwart von Dr. Markus Till. Das Buch ist sehr ermutigend und praxisorientiert geschrieben.