Was ist Glaube?

Gibt es einen Gott oder nicht? – Unsere Gesellschaft reduziert Glaube häufig auf diese eine Frage. In diesem Artikel erfährst du, warum Glaube viel mehr ist, als von der Existenz Gottes überzeugt zu sein. Lies jetzt, was den Glauben an Gott wirklich ausmacht.
Glaube - Blogbild zum Thema: Was ist Glaube? Sonnenlicht blinzelt durch die Bäume auf einer Allee

„Ich glaube nur, was ich beweisen kann!“ Mit dieser Antwort verneinen Menschen oft die Frage, ob sie gläubig sind. Gott könne man weder sehen noch mit wissenschaftlichen Methoden beweisen. Deshalb ist Glaube aus ihrer Sicht vor allem etwas für Träumer, die unter Naivität und Realitätsverlust leiden. Siehst du das ähnlich?

Christlicher Glaube ist weder wissenschaftsfeindlich noch steht er im Widerspruch zu logischem Denken. Ihm liegt aber die Überzeugung zugrunde, dass Gott über allen Dingen steht – also auch über wissenschaftlichen Methoden. Was heißt das konkret?

Glaube heißt: Gott ist das Maß aller Dinge

Für Christen sind nicht Naturgesetze das Maß aller Dinge, sondern Gott. Die Tatsache, dass Gott sich nicht beweisen lässt, ist deshalb kein Beweis dafür, dass es Gott nicht gibt. Sie ist ein Hinweis dafür, dass empirische Wissenschaft bei Gott an ihre Grenzen stößt.

Geht man davon aus, dass Gott über allen Dingen steht, ist diese Schlussfolgerung geradezu logisch. Wenn er die Welt erschaffen hat, dann gehen auch sämtliche Naturgesetze auf ihn zurück. Gott hat uns Menschen und unserer Umwelt diesen Rahmen gegeben. Er hat sie perfekt aufeinander abgestimmt, damit wir darin leben können. Gott selbst aber ist nicht Teil des Systems. Er kann sich jederzeit über diesen Rahmen hinwegsetzen.

Das heißt allerdings nicht, dass man Gott in der Natur und ihren Gesetzen nicht finden kann. In der Bibel schreibt Paulus in Römer 1,20, dass Gottes unsichtbares Wesen seit der Erschaffung der Welt an der Schöpfung erkannt werden kann. Daniel Vedder ist Naturschutzbiologe und Christ. In einem Gastbeitrag in unserem Blog beschreibt er, wie er gerade als Christ über die Natur staunt und einen Sinn in seiner Arbeit findet.

Übrigens gibt es auch andere Dinge, die sich mit naturwissenschaftlichen Methoden nur sehr unbefriedigend beschreiben lassen. Trotzdem halten wir sie kollektiv für wahr. Liebe zum Beispiel ist aus biologischer Sicht nur ein nüchternes Zusammenspiel von biochemischen Prozessen im Körper. Würdest du sagen, dass diese Beschreibung es auf den Punkt bringt oder ist Liebe nicht viel mehr als das?

Genauso ist es, wenn Menschen an Gott glauben. Es geht nicht nur um das nüchterne Führwahrhalten der Existenz Gottes. Der Glaube an Gott geht weit über das hinaus.

Glaube heißt: Alle Hoffnung auf Gott setzen

Für Christen ist der Glaube an Gott die Grundlage ihrer Hoffnung. So wird es im Hebräerbrief des Neuen Testaments beschrieben:

„Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht. … Durch Glauben verstehen wir, dass die Welten durch Gottes Wort bereitet worden sind, sodass die Dinge, die man sieht, nicht aus Sichtbarem entstanden sind.“ (Hebräer 11,1+3)

Das Wort „Hoffnung“ wird im deutschen Sprachgebrauch meistens sehr vage verstanden. Man könnte es auch mit „positives Denken“ umschreiben. Wenn wir krank sind, versuchen wir positiv zu bleiben und hoffen darauf, gesund zu werden. Je nachdem jedoch, um welche Krankheit es sich handelt, können wir uns dessen aber nicht sicher sein. Wenn wir auf Reisen gehen, sind wir zuversichtlich, dass wir sicher ankommen werden. Tatsächlich wissen tun wir es jedoch erst, wenn wir unser Ziel auch wirklich erreicht haben.

Die Bibel versteht den Begriff „Hoffnung“ anders. Zwar geht es auch hier um die Erwartung, dass das, worauf man hofft, in der Zukunft eintreffen wird. Der Unterschied liegt aber darin, dass Christen sich dessen sicher sein dürfen. Es ist letztlich nur eine Frage der Zeit: Gott hält auf jeden Fall, was er verspricht. Woher aber nehmen Christen diese Sicherheit?

Gott verspricht in seinem Wort, der Bibel, dass diese Erwartung in Erfüllung gehen wird. Und weil Gott für Christen das Maß aller Dinge ist und sie ihm vertrauen, steht für sie außer Zweifel, dass dies auch so passieren wird. Worauf aber hoffen Christen konkret? Was hat Gott ihnen versprochen?

In Römer 8 beschreibt Paulus ab Vers 18 diese Hoffnung genauer. Christen glauben, dass Jesus Christus für ihre Schuld gestorben und auferstanden ist. Damit verbunden ist die Erwartung, dass das Leben mit dem Tod nicht endet, sondern in einer Welt weitergehen wird, in der es kein Leid mehr geben wird.

„Im Übrigen meine ich, dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen, wenn wir an die Herrlichkeit denken, die Gott bald sichtbar machen und an der er uns teilhaben lassen wird.“ (Römer 8,18)

„Er wird alle ihre Tränen abwischen. Es wird keinen Tod mehr geben, kein Leid und keine Schmerzen… Denn was früher war, ist vergangen.“ (Offenbarung 21,4)

Ist der Glaube an Gott also nur ein Vertrösten auf bessere Zeiten? Nein! Er wirkt sich schon jetzt entscheidend und positiv auf unser Leben aus.

Glaube heißt: Als Kind Gottes zu leben

Hast du dir nicht auch schon mal gewünscht, einfach wieder Kind zu sein? Wie schön wäre es, mit deinen Sorgen nicht allein zu sein und in schweren Zeiten liebevoll getröstet zu werden? Was für eine Erleichterung wäre es zu wissen, dass jemand da ist, der dich mit allem versorgt, was du brauchst und dem du dich jederzeit anvertrauen kannst?

Die Bibel sagt uns zu, dass jeder, der an Jesus glaubt, ein Kind Gottes ist.

Ihr alle seid also Söhne und Töchter Gottes, weil ihr an Jesus Christus glaubt und mit ihm verbunden seid.“ (Galater 3,26)

Damit verbunden ist zum einen eine neue Identität, die nicht von unserer Leistung abhängt. Wir dürfen in einer Beziehung zu Jesus Christus leben und es gibt nichts, was uns von seiner Liebe wieder trennen kann (Die Bibel: vgl. Römer 8,38–39).

Bezogen auf den Alltag bedeutet das zum anderen, dass Gott schon jetzt jedem nah ist, der an ihn glaubt. Ihm dürfen wir uns anvertrauen und konkret Hilfe erwarten.

Wie diese Hilfe aussehen kann, erfährst du, wenn du in unserem Blog weiterliest. Hier findest du viele Lebensberichte von Menschen, die aus ihrem Leben mit Gott erzählen. Lies zum Beispiel, wie Maik anfing, an Jesus zu glauben. oder wie Gerlinde in schweren Zeiten von Gott getröstet wurde.

Lies außerdem unsere Blogtexte zum Thema Definition: Glaube und zur Frage, warum Gott Leid zulässt.

Kommentare

2 Kommentare zu “Was ist Glaube?

  1. Helene Gerz sagt:

    Ich glaube an Jesus Christus meinen Erlöser und Erretter .Ich bin überzeugt das er lebt und zur rechten Gottes sitzt und wiederkommen wird in großer Macht und Herrlichkeit. Maranatha

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